DSL-Tempo oft niedriger als in der Werbung

Düsseldorf/Bonn (dpa/tmn) - Verbraucher sollten sich beim Abschluss eines DSL-Tarifs nicht von den beworbenen Geschwindigkeiten blenden lassen. Denn die tragen meistens den verräterischen Zusatz „bis zu“, in der Realität fließen die Daten oft deutlich langsamer.

„Schauen Sie in der Leistungsbeschreibung nach, welches Tempo der Anbieter Ihnen wirklich zusichert“, rät Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beim Thema DSL-Anschluss. Die beworbenen Geschwindigkeiten würden oft nicht eingehalten - der Zusatz „bis zu“ sollte Verbraucher hellhörig werden lassen.

In manchen Fällen werden eigentlich schnelle Anschlüsse plötzlich gedrosselt, weil das Datenvolumen eine gewisse Grenze überschreitet. Solche Einschränkungen müssen DSL-Anbieter in ihrer Werbung aber deutlich kommunizieren, urteilte das Landgericht Bonn in einer Entscheidung vom 19. September (Aktenzeichen: 1 O 448/10). Darauf weist der Verbraucherzentrale Bundesverband hin, der gegen Werbung der Deutschen Telekom geklagt hatte.

In dem konkreten Fall hatte der Konzern eine schnelle VDSL-Verbindung mit bis zu 25 Megabit pro Sekunde (MBit/s) „ohne Zeit- und Volumenbeschränkung“ angepriesen. Ab einem Datenvolumen von 100 Gigabyte wurde das Übertragungstempo aber auf 6 MBit/s gedrosselt. Ein Hinweis darauf fand sich nur in einem separaten PDF-Dokument. Das Landgericht bezeichnete diese Werbung als irreführend. Die Telekom hat nach Aussage eines Gerichtssprechers Berufung gegen die Entscheidung eingelegt.