E-Book-Reader vor dem Kauf ausprobieren
Berlin (dpa/tmn) - E-Book-Reader erobern zunehmend den Buchmarkt. Wer sich solch ein elektronisches Lesegerät anschaffen möchte, sollte auf die Bedienung und den Bildschirm beachten.
Leseratten sollten E-Book-Reader vor dem Kauf einmal in die Hand nehmen und ausprobieren. So merken sie schnell, ob sie mit den Bedientasten oder der Touchscreen-Navigation zurechtkommen, berichtet die Zeitschrift „Computer Bild“, die acht E-Reader getestet hat. Die Geräte wiegen zwischen 170 und 280 Gramm und sind damit leichte Begleiter. Bei der Display-Technologie sollten Verbraucher sogenanntes elektronisches Papier (E-Paper) bevorzugen, das nur beim Umblättern Strom braucht, empfehlen die Tester. Das genügsamste E-Paper-Gerät im Test hielt 135 Stunden durch, was 8000 gelesenen Seiten entspricht.
Die günstigeren E-Reader mit LCD-Display strichen dagegen schon nach sechs bis acht Stunden die Segel. Ein weiterer Nachteil von LCD-Displays: Der selbstleuchtende Bildschirm strengt die Augen beim Lesen auf Dauer an und büßt im Freien an Lesbarkeit ein. Das passive, schwarz-weiße E-Paper ist dagegen auch im Sonnenlicht gut ablesbar und ähnlich kontrastreich wie bedrucktes Papier.
Auf der anderen Seite stellen LCD-Displays anders als E-Paper-Displays auch Farben dar. Für alle, die unterwegs viel Videos schauen und spielen, aber nur gelegentlich lesen oder Magazin-Apps nutzen, kann deshalb ein Tablet-PC eine Alternative sein, die alles in einem Gerät vereint.
Testsieger bei den E-Readern wurde der ab Mai erhältliche Pocketbook Touch (159 Euro), gefolgt vom Sony PRS-T1 (ab 140 Euro im Onlinehandel). Der Kobo eReader Touch Edition kam auf den dritten Platz (ab 100 Euro im Onlinehandel). Die E-Reader haben alle einen 6 Zoll (15 Zentimeter) großen Touchscreen.
Für E-Book-Reader gibt es viel kostenlosen Lesestoff im EPUB-, MOBI- oder PDF-Format, zum Beispiel Literatur-Klassiker auf www.gutenberg.org. Zu den größten E-Book-Shops zählen den Experten zufolge Libri (153 000 deutschsprachige Titel), Ciando (140 000), Weltbild (110 000), Thalia (100 000), Pubbles (70 000) oder iTunes. Sie setzen alle auf das EPUB-Format. Die Kaufbücher sind mit einem DRM-Kopierschutz von Adobe versehen und können nicht weitergegeben werden. Allerdings bieten immer mehr Bibliotheken EPUB-Bücher zum Ausleihen an, sie sind unter www.onleihe.net aufgelistet.
Eigene Wege geht Amazon: Der Händler verkauft in seinem Shop (90 000 Titel) nur kopiergeschützte E-Books im hauseigenen MOBI-Format für die eigenen Kindle-E-Reader. Die kommen mit dem EPUB-Format nicht zurecht. Besitzer von E-Readern können die Formate aber zumindest bei nicht kopiergeschützten E-Books problemlos umwandeln - zum Beispiel mit der kostenlosen Software Calibre.