Ein Fest für Spieler - Konsolen und PCs verschenken

Hamburg/Berlin (dpa/tmn) - Alle Jahre wieder die gleiche Frage: Was legt man unter den Baum? Gamer sind leicht zu beglücken - wenn die Hardware stimmt. Deshalb sollten Schenkende vorab Erkundigungen einholen.

Ein Partygame mag an Weihnachten helfen, den Familienstreit vergessen zu machen. Und eine mobile Konsole kann aufkeimende Langeweile beim obligatorischen Verwandtschaftsbesuch vertreiben. Liegt aber die falsche Konsole oder ein zum Zocken ungeeigneter Rechner auf dem Gabentisch, kann es lange Gesichter geben. Und jeder spielt anders. Damit Schenkende mit Gaming-Hardware ins Schwarze treffen, sollten sie erst einmal etwas über die Spielgewohnheiten der zu Beschenkenden herausfinden.

„Ein PC empfiehlt sich für Gamer, die gern online oder sogenannte Free-to-play-Spiele spielen möchten“, sagt Oliver Sprung von der „Computerbild Spiele“. „Da gibt es mittlerweile schon tausende Titel.“ Während dafür in vielen Fällen bereits ein Office-Notebook ausreichen würde, brauche man für aktuelle Blockbuster wie „Battlefield 3“ oder „Call of Duty: Modern Warfare 3“ einen Game-PC. Die sind ab 600 bis 700 Euro zu haben und liegen damit preislich etwas höher als ein durchschnittlicher Office-PC. „Diese Game-PCs sind mit einem aktuellen Prozessor und einer zeitgemäßen Grafikkarte ausgerüstet, mit der alles flüssig läuft und die alle Details darstellen kann“, sagt Sprung. Ist die Grafikkarte älter, können anspruchsvolle Spiele ruckeln oder gar nicht laufen.

Am einfachsten ist es, sich an die Hardware-Empfehlungen der Spielehersteller zu halten. Die stehen auf der Verpackung oder Seite des Publishers. „Die Prozessor- und die Grafikkartenleistung stellen dabei die wichtigsten Parameter dar“, erklärt Tim Tielebier vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU).

Wer bereits einen guten Game-PC hat, freut sich möglicherweise über Zusatzausstattung. Das muss nicht gleich die neueste Grafikkarte sein: „Über USB werden auch Gamepads unterstützt, mit denen man wie an einer Konsole spielt und nicht über die Tastatur und Maus steuern muss“, erklärt Sprung. „Darüber hinaus gibt es aber auch spezielle Spieletastaturen, bei denen sich unter anderem ganze Funktionsfolgen programmieren lassen.“ Die seien besonders für Rollenspieler interessant. Auch Gaming-Mäuse, die schneller und sensibler reagieren als herkömmliche Mäuse, sind eine Bereicherung für viele Spieler.

Konsolen sind Geschenke für Vielspieler. „Die Konsolen haben den großen Vorteil, dass man beim Spielen bequem auf der Couch sitzen kann“, sagt Oliver Sprung. „Abgesehen von der Festplatte kann man die Hardware zwar nicht aufrüsten, dafür hat man aber immer die Garantie, dass alle Spiele für diese Generation auch auf der Konsole laufen.“ Konsolen- sind oft teurer als PC-Spiele.

Sony und Microsoft werden voraussichtlich Ende 2013 neue Konsolen auf den Markt bringen. Die Anschaffung einer PS3 oder Xbox 360 kann sich aber auch vorher noch lohnen. „Die Preise für Konsolen sind sehr günstig und liegen zum Teil sogar unter 200 Euro“, sagt Thomas Wittulski von der Zeitschrift „Gamepro“.

Für die aktuellen Konsolen existiert zudem ein breites Spieleangebot. Das wird auch noch lange Zeit nach Einführung der nächsten Generation erweitert, erklärt Tim Tielebier.

Nintendos nächste Konsole, die Wii U, kommt bereits am 30. November dieses Jahres heraus. „Diese Konsole geht über die reine Bewegungssteuerung hinaus und richtet sich auch mehr an die Intensivspieler“, sagt Thomas Wittulski. Die Grafikleistung der Hardware liege in etwa auf PS3-Niveau. Eine Besonderheit: Die neue Konsole ist abwärtskompatibel, alle alten Wii-Spiele laufen auf ihr.

Bewegungssteuerung ist schon lange nicht mehr der Wii vorbehalten, auch PS3 und Xbox 360 können entsprechend erweitert werden. Bei Sonys Move für PS3 nimmt man wie bei der Wii den Controller in die Hand. Microsofts Kinect für die Xbox 360 erfasst den Spieler dagegen per Kamerleiste. Typische Games für Bewegungssteuerung sind Party-, Mini- oder Fitnessgames, die sich oft für die ganze Familie eignen.

Wer viel unterwegs ist, könnte sich über einen Handheld, also eine tragbare Konsole freuen. „Für den Nintendo DS oder den 3DS gibt es ein großes Angebot an Rätsel-, Puzzle- und Denkspielen, viele davon für Kinder“, sagt Thomas Wittulski. „Die Playstation Vita hingegen ist technisch stärker, multimediafähig und bietet Core-Games wie 'Assassins Creed 3: Liberation' oder 'Uncharted: Golden Abyss'.“ Allerdings fehle es der Vita etwas an Software-Nachschub.

Eine günstige Alternative können gebrauchte Hardware oder Games sein. „Allerdings sollte man prüfen, ob die Geräte einwandfrei laufen“, rät Wittulski. Die zweijährige Gewährleistung gilt grundsätzlich auch bei Gebrauchtwaren, kann von gewerblichen Verkäufern aber auf ein Jahr verkürzt werden. Privatverkäufer können eine Gewährleistung gänzlich ausschließen. Bei Konsolen gilt zudem: „Ganz alte Modelle sind recht laut im Betrieb und können unter anderem durch Überhitzung kaputtgehen“, sagt der Experte.