EU erschwert Internet- und Telefonabzocke
Luxemburg (dpa) - Keine Abzocke mehr im Internet, kein böses Erwachen beim Blick auf die Telefonrechnung: Verbraucher in Europa bekommen mehr Rechte. Der EU-Ministerrat hat dafür den Weg freigemacht.
Der EU-Ministerrat hat bei seinem Treffen am Montag (10. Oktober) in Luxemburg ein entsprechendes Gesetzespaket abgesegnet, nachdem das Europaparlament bereits im Sommer zugestimmt hatte. Ende 2013 bekommen Europas Verbraucher damit ihre neuen Rechte.
Bis dahin müssen im Internet die „vorangeklickten Kästchen“ zum Beispiel bei der Buchung von Flug- oder Zugtickets verschwinden. Bislang erwerben Verbraucher - wegen solchen Voreinstellungen - häufig kostenpflichtige Reiseversicherungen, ohne dies ausdrücklich bestätigt zu haben. Ebenso soll vermieden werden, dass Verbraucher scheinbare Gratis-Angebote teuer bezahlen: So müssen sie künftig bei der Bestellung im Netz ein kostenpflichtiges Angebot aktiv per Klick bestätigen.
Außerdem gilt von Ende 2013 an in der EU ein einheitliches Widerrufsrecht von 14 Tagen - ganz gleich ob im Internet, an der Haustür oder auf einer Kaffeefahrt eingekauft wird.
Die neuen Richtlinien für Verbraucher versprechen, kein Schreck beim Blick auf die Telefonrechnung. Wer mit einem Kundendienst telefoniert, zahlt nur den Ortstarif - auch wenn der Händler eine teuere Telefonhotline zwischengeschaltet hat.
Der Verabschiedung der Verbraucherrichtlinie waren drei Jahre Verhandlungen vorausgegangen. Bislang hatte die EU mit Blick auf die Verbraucher nur Mindeststandards für die Länder festgelegt.