Facebook testet neue Shopping-Formate
Menlo Park (dpa) - Facebook will seinen Nutzern mehr Möglichkeiten geben, direkt auf der Plattform des weltgrößten Online-Netzwerks einzukaufen.
Mit ersten Partnern wie der Modemarke Michael Kors und der Supermarkt-Kette Carrefour probiert Facebook ein neues Anzeigen-Format aus, bei dem man auf Smartphones und Tablets ein Produktangebot durchblättern kann. Zudem wird Shopping als neue Kategorie zum Favoriten-Menü hinzugefügt. In den USA startete Facebook bereits einen „Kaufen“-Button.
Die Marken hoffen mit Blick auf die gewaltige Nutzer-Basis von rund 1,5 Milliarden Mitgliedern, bei Facebook leichter Käufer für ihre Produkte zu finden. Außerdem stehen sie vor der Herausforderung, dass Menschen mehr Zeit in Apps wie Facebook verbringen - und damit weniger Zeit der Werbung etwa auf Websites ausgesetzt sind.
Auch Facebooks Foto-Plattform Instagram mit über 300 Millionen Nutzern testet bereits „Kaufen“-Buttons, ebenso wie andere Online-Netzwerke wie Twitter oder der Fotodienst Pinterest, bei dem Nutzer oft gezielt nach Modetrends oder Einrichtungsideen suchen. Die Innovationen werden aber zumeist im riesigen Heimatmarkt USA ausprobiert und kommen erst mit zum Teil deutlicher Verzögerung nach Europa.
Bei Facebooks neuem Werbe-Format „Canvas“ (Leinwand) sehen die Anzeigen im Nachrichtenstrom der Nutzer wie üblich aus. Tippt man sie jedoch an, füllt sie den ganzen Bildschirm aus und man kann sich durch seitliche Bewegungen verschiedene Produkte ansehen. Carrefour testet die Anzeigen zunächst in Spanien. Außerdem dabei sind der US-Einzelhändler Mr. Porter und die Getränkemarke Gatorade. Einen ersten Ausblick auf das Konzept hatte Facebook bereits im Juni gegeben, jetzt wird es im Alltag getestet.
Die neue Shopping-Rubrik kommt ebenfalls zunächst nur in den USA neben andere Menüpunkte wie Veranstaltungen, Freunde oder Apps. Dort sollen Angebote von Händlern vorgestellt werden, die eine Einkaufsfunktion in ihren Facebook-Seiten aktiviert haben. Als weiteren Kanal für E-Commerce will Facebook auch seinen Kurzmitteilungsdienst Messenger erschließen: Unternehmen sollen ihn zum Beispiel für Kundendienst-Kommunikation verwenden können.