Falsche Megaupload-Abmahnungen im Umlauf

Erfurt (dpa/tmn) - Nach dem Aus für die Datentausch-Plattform Megaupload.com versuchen Betrüger, mit gefälschten Abmahnungen Kapital aus der Angst ehemaliger Nutzer zu schlagen.

In wahllos verschickten E-Mails geben die Betrüger vor, als Anwälte im Auftrag der Musik- und Filmindustrie zu handeln und verlangen für einen dubiosen Vergleich eine Überweisung auf ein Konto in der Slowakei, warnt die Verbraucherzentrale Thüringen. Angeschriebene sollten das aber auf keinen Fall tun und die Mail löschen. Die angeblich dokumentierten Vergehen und die genannte Kanzlei seien frei erfunden.

US-Behörden hatten Megaupload.com Ende Januar vom Netz genommen. Sie werfen den Betreibern vor, 175 Millionen US-Dollar mit dem Verbreiten von Raubkopien verdient zu haben.

Seriöse Abmahnungen kommen gewöhnlich mit der Post - was aber auch nicht bedeuten muss, dass sie berechtigt sind. Auf diesem Wege Angeschriebene sollten schnell handeln und sich juristischen Beistand suchen, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Eile ist deshalb geboten, weil für die Abgabe einer Unterlassungserklärung meist nur eine kurze Frist von drei bis fünf Tagen eingeräumt wird. Keinesfalls sollte die Erklärung aber ohne juristische Prüfung abgegeben werden - selbst dann nicht, wenn der Angeschriebene tatsächlich gegen Urheberrechte verstoßen hat. Denn die geforderten Abmahnkosten sind den Angaben zufolge oft überzogen. Im Schnitt würden 700 Euro verlangt.