Post will dem E-Postbrief auf die Beine helfen
Bonn (dpa) - Mit frischen Ideen will die Deutsche Post das hinter den Erwartungen zurückgebliebene Projekt E-Postbrief ankurbeln.
Dazu solle in Berlin eine 150 Mitarbeiter große Entwicklungsabteilung angesiedelt werden, sagte ein Postsprecher am Dienstag auf Anfrage und bestätigte einen Bericht des „Handelsblattes“ (Mittwoch). In Berlin fänden sich mehr Entwickler und es gebe zahlreiche Startup-Unternehmen, die man für das Projekt zu gewinnen hoffe. Sitz der GmbH werde allerdings Bonn sein, sagte der Sprecher.
Die Post hat das Projekt E-Postbrief mit einem großen Werbebudget im Sommer 2010 auf den Markt gebracht. Die Idee dahinter ist, eine Email so sicher wie einen Brief zu verschicken. Der E-Postbrief ist verschlüsselt, nur Absender und Empfänger können ihn lesen, und er kann auf Wunsch auch per Boten zugestellt werden.
Wenn Konkurrenten wie die Deutsche Telekom und United Internet nun mit ihrem alternativen De-Mail-Angebot auf den Markt drängen, muss sich die Post neu orientieren und mit anderen Sicherheitsstandards auseinandersetzen. Bis Jahresende will die Post nun Behörden auch den gesetzlich festgelegten De-Mail-Standard anbieten. Bei der Bilanz-Pressekonferenz Anfang März hatte Brief-Vorstand Jürgen Gerdes klargestellt: „Wir werden unseren E-Postbrief wie geplant weiterführen.“ Das eigene Angebot sei erfolgreich und biete genau das, was der Markt brauche.
Nach Angaben des Postsprechers hat die Post beim E-Postbrief derzeit rund 1 Million Privatkunden, 4000 mittelständische Kunden sowie über 100 Großkunden.