Fluch der kleinen Linse: Handy-Kameras sind Grenzen gesetzt

Berlin/Hannover (dpa/tmn) - Die beste Kamera ist die, die man immer dabei hat. Das gilt zumindest dann, wenn man sich im Zweifel mit Schnappschüssen zufriedengibt. Wer mit dem Handy fotografiert, erreicht meist nicht die Bildqualität einer Kompaktkamera.

Die Qualität einer Kompaktkamera liefern Smartphones bis heute nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, zieht die Zeitschrift „c't Digitale Fotografie“ (Ausgabe 2/13) ein Fazit aus einem Test von elf Handykameras. Dazu zählen gutes Licht, keine zu hohen Motivkontraste und ein möglichst niedrig eingestellter ISO-Wert.

Um besonders bei schlechteren Lichtverhältnissen unscharfe Bilder zu vermeiden, lohnt es sich beim Fotografieren auch, das Smartphone auf eine stabile Unterlage aufzusetzen oder eine Handyklemme mit Stativ zu nutzen. Stets sauber sollte man das Mini-Objektiv am Smartphone halten. Denn schon ein Fingerabdruck kann die Bildqualität massiv schmälern, warnen die Experten.

Das Grundproblem von Handykameras: Kleine Linsen können einfach weniger Licht einfangen als große. Und das wenige eingefangene Licht muss dann oft noch verstärkt werden. Dabei wird leider nicht nur die Bildinformation herausgearbeitet, sondern auch das Rauschen. Außerdem können kontrastreiche Motive den Dynamikumfang des Sensors übersteigen, was sich etwa darin äußert, dass Grau- und Schwarzverläufe zu einem einheitlichen Schwarz werden.

Bei den ISO-Werten ist bei Smartphone-Kameras in der Regel bei 800 Schluss. Die Experten raten aber ohnehin, nach Möglichkeit immer bei ISO 100 zu bleiben, um das Bildrauschen zu bändigen. Auch die Digital-Zoom-Funktion von Smartphones lässt man besser ungenutzt, weil sie nur unscharfe Ausschnittsvergößerungen liefert.

Inzwischen gehen die Hersteller neue Wege, um die Bildqualität von Smartphone-Kameras zu verbessern. Ein Konzept ist es den Angaben zufolge etwa, die Auflösung zu verringen und dafür sowohl den Sensor als auch die einzelnen Pixel auf dem Sensor zu vergrößern.