Fünf Alternativen zu „Pokémon Go“
Berlin (dpa/tmn) - Auch wenn der Hype um „Pokémon Go“ langsam abflacht — eines hat er bewirkt: Digitale Spiele, die mit unserer realen Umgebung verbunden sind, sind im Mainstream angekommen. Dabei ist die App nicht die erste, die Spieler ins Freie bringen will.
„Pokémon Go“ wäre gar nicht möglich gewesen ohne „Ingress“. Entwickler Niantic versuchte zunächst damit, ein Spiel mit sogenannter Augmented Reality zu schaffen. In „Ingress“ werden seit 2013 Spieler zu Agenten, die Portale in ihrer Umgebung hacken können, um sie für ihr Team einzunehmen. Diese Kernmechaniken haben es auch in „Pokémon Go“ geschafft. Auch optisch ähneln sich die Spiele in einigen Punkten, etwa die Kartenansicht oder der suchende Kreis um den Spieler herum. Atmosphärisch ist „Ingress“ aber ein krasser Gegenentwurf zur zuckersüßen Welt der Pokémon: Es entführt in eine düstere Science-Fiction-Welt. „Ingress“ gibt es für iOS und Android.
Auch „Clandestine: Anomaly“ bringt eine Science-Fiction-Story in unsere reale Welt. Auf den ersten Blick ist es „Ingress“ sehr ähnlich. Hier geht es ebenfalls düster zu, und auf der Übersichtskarte weisen Markierungen in Neon-Farben den Weg. Doch im Kern ist „Clandestine: Anomaly“ ein Tower-Defense-Spiel. An einem Punkt angekommen, muss dieser gegen Aliens verteidigt werden, die über die Kamera auf dem Bildschirm in die reale Umgebung eingebettet werden. Der Spieler baut Verteidigungsanlagen, die die Aliens abwehren. „Clandestine: Anomaly“ von ZenFri gibt es für Android und iOS und kostet in der Vollversion rund 4 Euro.
Friedlicher ist „Landlord“ von Reality Games. Das Spiel überträgt „Monopoly“ in die reale Welt. Der Spieler kann Immobilien in seiner Umgebung kaufen — natürlich rein virtuell. Wenn Menschen an diesem Ort via Facebook oder Foursquare einchecken, klingelt die Kasse. Mit dem Geld lassen sich dann mehr Gebäude erwerben, sodass nach und nach das eigene Immobilien-Imperium wächst. Die Spieler können bei „Landlord“ allerdings nicht die eigenen vier Wände verlassen. Die Umgebung kann man auch vom Sofa aus nach attraktiven Objekten absuchen. Das Spiel ist kostenlos für iOS und Android erschienen.
Wer eine App nutzen möchte, um spielerisch ein paar Kilos zu verlieren und fitter zu werden, sollte einen Blick auf „Zombies, Run!“ werfen. Im Spiel von Six to Start ist die Zombie-Apokalypse ausgebrochen. Dem Spieler bleibt nichts anderes übrig, als die Beine in die Hand zu nehmen — und zwar in der Realität. Das Spiel ist eine Fitness-App wie „Runtastic“. Es motiviert aber nicht durch einfache Leistungsdaten, sondern durch ein spannendes Hörspiel. Während des Laufens warnt zum Beispiel eine eindringliche Stimme, dass man besser einen Zahn zulegen sollte, wenn man nicht gefressen werden will. Die Spieler können auch ihre eigene Lauf-Musik integrieren. „Zombies, Run!“ sind kostenpflichtig und für iOS sowie Android erschienen.
Der Klassiker unter den Outdoor-Spielen ist sicher „Geocaching“. Das Konzept ist schon älter als Smartphones: Irgendwo versteckt jemand einen Cache — einen kleinen Schatz — und gibt die Koordinaten sowie ein paar Hinweise bekannt. Die Spieler versuchen nun, diesen Cache zu finden. Das Ziel ist aber eher die Suche an sich. Die Community der Geocacher ist sehr aktiv, lässt sich ständig neue Ideen einfallen und ist auch sehr gesellig. Allein in Deutschland sind weit über 300000 Caches versteckt. Die offizielle Geocaching-App von Groundspeak ist allerdings an ein Abo gebunden, das derzeit 32 Euro im Jahr kostet. Die App ist als iOS- und Android-version erhältlich.