Google legt halbe Milliarde für Untersuchung zurück
New York/Berlin (dpa) - Google hat die gewaltige Summe von einer halben Milliarde Dollar zur Seite gelegt, weil US-Behörden das Werbegeschäft des weltgrößten Internet-Konzerns prüfen.
Die 500 Millionen Dollar seien für eine mögliche Beilegung einer Untersuchung vorgesehen, bei der das US-Justizministerium „die Nutzung der Google-Werbung durch bestimmte Werbetreibende“ prüfe, hieß es im aktuellen Quartalsbericht, den Google am Dienstag bei der US-Börsenaufsicht SEC einreichte. Nähere Details gab es nicht.
Google verdient sein Geld nach wie vor hauptsächlich mit Werbeanzeigen im Umfeld von Internet-Suchanfragen. Zugleich setzt der Konzern aber auch auf andere Formen von Online-Werbung wie Banneranzeigen. Es gab keinen Hinweis darauf, worum es bei der Untersuchung geht.
So blieb auch offen, ob sich Google mit der Rückstellung auf hohe Strafen oder einen Vergleich einstellen könnte. Man gehe nicht davon aus, dass die Angelegenheit einen erheblichen negativen Effekt auf Geschäft oder Finanzen haben werde, betonte der Konzern zugleich. Allerdings könnte die Rückstellung bedeuten, dass die Aufseher schon konkrete Probleme im Werbegeschäft entdeckt haben.
Beim US-Justizministerium liegt auch die Wettbewerbsaufsicht. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Internet-Primus ins Visier von Kartellwächtern gerät. Vor allem, da Google die führende Internet-Suchmaschine betreibt, die eng mit dem Werbegeschäft des Konzerns verzahnt ist.
Mehrere Wettbewerber werfen dem US-Konzern vor, sie bei der Internet-Suche zu benachteiligen. Auch hier laufen unter anderem in Europa Untersuchungen der Wettbewerbshüter. Zuletzt wurde auch die 700 Millionen Dollar schwere Übernahme des Flugdatenspezialisten ITA wegen Kartellbedenken besonders eingehend geprüft.