Google startet eigenen Onlinespeicher

Berlin (dpa/tmn) - Google hat unter dem Namen Drive seinen eigenen Onlinespeicher vorgestellt. Der US-Konzern ist aber längst nicht das einzige Unternehmen, das kostenlosen Onlinespeicher für Privatkunden bereithält.

Viele Konkurrenten bieten ähnliche Funktionen.

Michaela Zinke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) rät Internetnutzern grundsätzlich, nicht alle Daten bei einem Anbieter von Online-Speichern abzulegen: „Ein Konzern wie Google kann mit den Daten aus verschiedenen Diensten detaillierte Profile seiner Kunden erstellen.“

Fünf Gigabyte (GB) Speicherplatz stehen Nutzern von Google Drive kostenlos zur Verfügung - wer mehr Daten ins Netz hochladen will, muss dafür bezahlen. Zur leichteren Verwaltung des Onlinelaufwerks gibt es passende Software für Windows-PCs, Mac-Rechner und Android-Smartphones und -Tablets, eine App für iPhone und iPad soll in Kürze folgen. Die Funktionen der Dokumentenverwaltung Google Docs werden in das neue Angebot integriert.

Zurzeit steht Drive unter drive.google.com allerdings noch nicht jedem Nutzer zur Verfügung - bereits registrierte Google-Nutzer können sich aber per Mail über die Freischaltung benachrichtigen lassen.

Microsoft hat Anfang der Woche (Montag, 23. April) eigene Verwaltungsprogramme für seinen Cloud-Dienst SkyDrive angekündigt, die aktuell aber nur in einer Betaversion erhältlich sind. SkyDrive-Nutzern stehen bis zu sieben GB Speicherplatz zur Verfügung. Beim Konkurrenten Dropbox sind es zwei GB, auch Dropbox bietet eigene Verwaltungssoftware für PCs und mobile Geräte. Mit einer neuen Version des Dienstes können Nutzer Links zu einzelnen Dateien an Freunde und Bekannte schicken und so beispielsweise Videos leichter mit größeren Gruppen teilen.

Nutzer von Onlinelaufwerken sollten allerdings genau aufpassen, welche Daten sie wem überlassen. Bei US-Firmen ist es zum Beispiel möglich, dass die Sicherheitsbehörden des Heimatlandes auf gespeicherte Daten zugreifen, erklärt Verbraucherschützerin Zinke: „Ich würde auf Cloud-Diensten grundsätzlich wenige oder besser gar keine sensiblen Daten abspeichern.“ Dazu zählen zum Beispiel Dokumente, die persönliche Informationen enthalten.

Cloud-Anbieter aus Deutschland sind zum Beispiel die Telekom, Wuala oder SafeSync. Das Angebot der Telekom trägt den Namen Mediencenter, bietet 25 GB Speicherplatz und ist vor allem auf die Verwaltung von Fotos, Musik und Videos eingerichtet. Bei Wuala stehen fünf GB zur kostenlosen Verfügung, beim Konkurrenten SafeSync sind es zwei.