Google überarbeitet Suchalgorithmus
Berlin/Mountain View (dpa) - Der Suchmaschinenriese Google hat seiner Suchformel ein umfassendes Update verpasst. Der neue Algorithmus soll helfen, komplexe Suchanfragen besser zu verarbeiten, erklärte Google am späten Donnerstagabend auf einer Veranstaltung in Kalifornien.
Der neue Algorithmus könne die Verbindung zwischen einzelnen Worten in einer Suchanfrage besser analysieren. Er könne also einen Satz einordnen anstatt allein nach verwendeten Schlagworten zu suchen.
Der neue Suchalgorithmus sei bereits seit über einem Monat im Einsatz. Die Formel bestimmt, welche Webseiten bei einer Google-Suche in welcher Reihenfolge angezeigt werden. „Es geht weniger darum, wie eine Website insgesamt abschneidet -- es geht darum, wie gut eine Seite zu der Anfrage passt“, beschrieb Google das Update. Den neuen Anstrich gab Google pünktlich zum 15. Geburtstag des Unternehmens bekannt. Die Vorstellung fand in der Garage statt, in der Sergey Brin und Larry Page 1998 den Grundstein für das Unternehmen legten.
Auch Vergleiche sollen einfacher werden. Dazu nutzt Google die eigene Datenbank „Knowledge Graph“. Darin sind Fakten, Bilder und Biografien gespeichert. Google zeigt seit mehr als einem Jahr Fakten aus dem „Knowledge Graph“ neben den Suchergebnissen an. Sie sind in einem extra Kasten abgesetzt. Sucht man beispielsweise nach einem bekannten Gebäude wie dem Brandenburger Tor in Berlin, stehen dort Eckdaten zum Baujahr, Baustil und Adresse. Nutzer müssen so nicht mehr auf einzelne Links klicken, sondern bekommen einen Teil der Ergebnisse direkt auf der Google-Seite angezeigt.
Diese Funktion baut Google nun aus. In einem Blogeintrag nannte das Unternehmen als Beispiel die Anfrage „Vergleiche Butter mit Olivenöl“. Als Ergebnis liefere die Suchmaschine Informationen über den Kalorien- und Cholesteringehalt der Lebensmittel.
Der genaue Suchalgorithmus ist ein streng gehütetes Geheimnis von Google. Bekannt ist, dass das Unternehmen über den sogenannten „Page Rank“ die Anzahl der Verweise von Webseiten untereinander berücksichtigt. Wer häufig verlinkt wird, landet in der Liste der Suchergebnisse also weiter oben. In den letzten Jahren führte Google immer mehr Faktoren zur Personalisierung der Suchergebnisse ein. Sie sollen damit speziell auf den jeweiligen Nutzer zugeschnitten werden.
Dabei werden Faktoren wie der ungefähre Aufenthaltsort des Nutzers und dessen bisherige Suchanfragen berücksichtigt. Mit Hilfe des Google-eigenen Netzwerks Google Plus sollen auch Informationen über die sozialen Kontakte und Interessen einfließen.