Gründer kauft Online-Netzwerk Bebo zurück
New York (dpa) - Wenn das kein gutes Geschäft ist: Fünf Jahre nach dem Verkauf des Online-Netzwerks Bebo für 850 Millionen Dollar holt sich Gründer Michael Birch die Website für eine Million zurück.
Allerdings befindet sich einer der Pioniere unter den Sozialen Netzwerken derzeit in einem desolaten Zustand. Bebo konnte nicht mit Branchenprimus Facebook mithalten und musste vor knapp zwei Monaten einen Insolvenzantrag stellen. Birch schlug in einer Auktion im Zuge des Insolvenzverfahrens zu, wie das Blog „Techcrunch“ berichtete.
Die Aussichten für die Zukunft sind unklar. „Wir haben Bebo gerade für eine Million Dollar zurückgekauft. Können wir es neu erfinden? Wer weiß, aber es wird ein Spaß, es zu versuchen...“, schrieb Birch selbst beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Er müsste einigen Spielraum zum Experimentieren haben: Beim Verkauf an den Online-Riesen AOL im Jahr 2008 sollen Birch und seine Frau Xochi mindestens eine halbe Milliarde Dollar kassiert haben. Damals schien der Wettlauf der Online-Netzwerke noch offen und Bebo konnte mit rund 40 Millionen Nutzern mit Facebook mithalten.
Unter dem Dach von AOL ging es jedoch schnell bergab und der Konzern beschloss schon nach zwei Jahren, Bebo wieder loszuwerden.
Es wurde eine beachtliche Geldvernichtung: Der Finanzinvestor Criterion soll den Zuschlag für deutlich weniger als zehn Millionen Dollar bekommen haben. Der misslungene Riesen-Zukauf soll einer der Gründe für den Abgang von AOL-Chef Randy Falco gewesen sein.