Handy kabellos laden dauert 50 Prozent länger
Hannover (dpa/tmn) - Kabelloses Laden ist praktisch und lässt sich für die meisten populären Smartphones etwa per Ladehülle sogar nachrüsten. Für diese Variante muss man allerdings mehr Zeit einplanen.
Im Vergleich zum Laden mit Kabel dauert die strippenfreie Variante, bei der das Handy einfach auf die Oberfläche einer kleinen Ladestation gelegt wird, aber um etwa 50 Prozent länger, berichtet die Zeitschrift „c't“ (Ausgabe 14/15).
So kann es unter Umständen über eine Stunde länger dauern, bis der Akku wieder voll aufgeladen ist. Der geringere Wirkungsgrad stellt wohl kein Problem dar, wenn das Gerät über Nacht geladen wird. Wer allerdings auf dem Sprung ist und das Smartphone ohnehin schon wieder nach kurzer Zeit von der Steckdose trennt, greift den Experten zufolge besser zum bewährten Ladekabel.
Ein weiterer Nachteil beim Laden ohne Kabel ist, dass das Handy während des Ladeprozesses nur eingeschränkt nutzbar ist, weil es ruhig liegen bleiben muss, so die Experten. In der Praxis kann sich das als besonders störend herausstellen, weil man normalerweise tagsüber auch dann immer wieder zum Handy greift, wenn es lädt.
Angesichts der beiden Nachteile sei kabelloses Laden „eher etwas für Ästheten, die ihre Wohnung oder den Arbeitsbereich frei von Kabeln halten möchten“, urteilen die Experten. So bieten auch die auf dem Markt erhältlichen Kabellos-Ladestationen oft ein gutes Design, etwa als kleines Kissen, schicke Holzscheibe oder auch als Ladegerät in Stein-Optik. Zudem gibt es Ladegeräte, die man fast unsichtbar in Möbel einbauen kann.
Beim kabellosen Laden wird die Energie zwischen Mobilgerät und Ladegerät über elektromagnetische Induktion übertragen. Dazu befindet sich in beiden Geräten jeweils eine hauchdünne Spule. Auf dem Markt gibt es verschiedene Standards für kabelloses Laden. In aller Regel kommt bei Mobilgeräten aber der Qi-Standard zum Einsatz.