Hintergrund: Alternative Suchmaschinen
Berlin (dpa) - Google verarbeitet im Monat 100 Milliarden Suchanfragen, das entspricht etwa 3,3 Milliarden Anfragen am Tag.
Der Internetriese ist so dominant, dass sein Name zum Verb geworden ist: „etwas im Internet suchen“ heißt einfach „googeln“. Doch es gibt neben den kommerziellen Konkurrenten von Yahoo und Microsoft (Bing) weitere kleine Anbieter. Sie setzen auf Anonymität und Datenschutz.
DUCKDUCKGO: Die Suchmaschine mit dem Entenlogo gibt es seit 2008. Sie speichert nach eigenen Angaben keine Daten wie die IP-Adresse der Nutzer. Sie leitet auch keine Informationen über die Suchanfragen an andere Webseiten weiter, wenn Nutzer auf einen Link aus den Suchergebnissen klicken. Im Zuge der Snowden-Enthüllungen sah die Suchmaschine einen rasanten Nutzeranstieg, die Zahl der Anfragen stieg um mehr als das zweieinhalb-fache. Im Februar gab es pro Tag durchschnittlich 4,5 Millionen Suchanfragen. Die Suchergebnisse generiert DuckDuckGo aus Ergebnislisten von Konkurrenten wie Yahoo und einem eigenen Webcrawler, der das Web durchstöbert.
IXQUICK: Auch Ixquick gibt an, keine IP-Adressen über seine Nutzer zu speichern. Persönliche Daten werden nicht an Dritte weitergegeben, auch Cookies legt die Suchmaschine nicht im Browser der Nutzer ab. Das Unternehmen hat seinen Sitz in den Niederlanden. Ixquick durchsucht für seine Ergebnisse mehrere Suchmaschinen gleichzeitig. Seit 2009 gibt es den Ableger STARTPAGE, der ausschließlich anonym auf Google zurückgreift. Startpage verarbeitet pro Tag im Durchschnitt etwa 5,2 Millionen Suchanfragen. Ebenso wie bei DuckDuckGo hat sich die Zahl der Anfragen seit Beginn der Snowden-Enthüllungen mehr als verdoppelt.
EUROPÄISCHE SUCHMASCHINE: Im Zuge des NSA-Skandals wurden mehrfach Rufe nach einem europäischen Gegengewicht zu den Internetriesen aus den USA laut. Derartige Versuche scheiterten bisher. Frankreich und Deutschland wollten 2006 gemeinsam eine Suchmaschine aufbauen. Sie tauften das Projekt Quaero (lateinisch: ich suche). Siemens, die Fraunhofer Gesellschaft und mehrere Universitäten waren beteiligt. Doch Quaero versandete, das dazugehörige Projekt Exalead kam nicht richtig vom Fleck. Die Software ging später in dem Programm Theseus auf, das Datenbanken verwaltet.