Hintergrund: Bye, bye, Symbian

Berlin (dpa) - Mit dem Bündnis von Nokia und Microsoft verändert sich das Angebot bei den Smartphones, den Handys, die so leistungsfähig sind wie ein Computer. Das bisher von Nokia entwickelte Symbian-System wird wohl nur noch bei einfacheren Handys eine Rolle spielen-

Dabei liefen zuletzt noch 31 Prozent der im Schlussquartal 2010 verkauften Smartphones mit Symbian. Künftig aber hat der Verbraucher bei den Smartphone-Plattformen vor allem die Wahl zwischen vier Systemen:

- Android wurde erst 2008 von Google auf den Weg gebracht. Die Software baut auf dem PC-System Linux auf und ist ebenfalls unter einer Open-Source-Lizenz frei verfügbar. Android-Handys werden unter anderem von HTC, Samsung, Motorola und Sony Ericsson angeboten. Zum Standardumfang gehören mobile Versionen von Google-Diensten wie E-Mail und Navigation; insgesamt gibt es rund 25 000 Android-Anwendungen. Der Marktanteil wächst rasant: Nach Zahlen der Marktforschungsfirma Canalys von 8,7 Prozent im vierten Quartal 2009 auf 32,9 Prozent im Jahr darauf - mit weiter steigender Tendenz.

- iOS ist das Betriebssystem für das iPhone von Apple, das seit 2007 auf der Grundlage von MacOS X entwickelt wird. Auch der Tablet-Computer iPad und der iPod Touch laufen mit iOS. Mit rund 300 000 Anwendungen bietet das Apple-System eine besonders vielfältige Plattform. Der Marktanteil lag im vierten Quartal vergangenen Jahres bei 16,0 Prozent (2009: 16,3 Prozent).

- Blackberry gilt als System, das vor allem bei Geschäftsleuten beliebt ist. Die Software des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM) wurde 1999 gestartet und konnte mit seinem E-Mail-Push- Dienst auf eigenen Servern vor allem Unternehmenskunden gewinnen. Inzwischen ist der Blackberry breiter aufgestellt und bietet rund 18 000 Anwendungen für alle wesentlichen Smartphone-Funktionen. Der Marktanteil sank binnen Jahresfrist von 20,0 auf 14,4 Prozent.

- Windows Phone ist das neue Handy-Betriebssystem von Microsoft. Nachdem die Konkurrenz immer schneller an Microsofts Windows Mobile vorbeizog, versuchte das Unternehmen mit Windows Phone 7 im vergangenen Jahr einen kompletten Neustart. Zu den besonderen Merkmalen gehört weiterhin die enge Anbindung der Office-Anwendungen von Microsoft. Der Windows Phone 7 Marketplace umfasst bislang mehr als 5000 Anwendungen. Der Marktanteil der Smartphones mit einem mobilen Windows sank von 7,2 Prozent auf 3,1 Prozent im Schlussquartal 2010 - die weitere Entwicklung dürfte entscheidend vom Erfolg der Verbindung mit Nokia abhängen.