Dezember 1998: TomorrowNow wird gegründet. Das Geschäftsmodell: Service für Unternehmenssoftware der Firma PeopleSoft. Später wird auch Support für Software von J.D. Edwards und Siebel angeboten.
Juni 2003: PeopleSoft übernimmt J.D. Edwards. Das Unternehmen will damit eine Übernahme durch Oracle abwehren.
Dezember 2004: Oracle gelingt nach langem Ringen der Kauf von PeopleSoft.
Januar 2005: SAP kauft TomorrowNow.
September 2005: Oracle kauft Siebel. Damit kommen jetzt alle Computerprogramme, die TomorrowNow betreut, aus dem Hause Oracle.
März 2007: Oracle klagt gegen SAP mit dem Vorwurf der Industriespionage. TomorrowNow habe sich immer wieder unerlaubt Zugang zu einer Oracle-Website zur Kundenbetreuung verschafft und von dort Daten heruntergeladen.
Juli 2007: SAP räumt, ein, dass TomorrowNow Daten bei Oracle heruntergeladen hat, bestreitet aber weiter den Vorwurf der Industriespionage.
Juli 2008: Oracle wirft nun auch der SAP-Spitze direkt vor, von dem Vorgehen von TomorrowNow gewusst zu haben.
Oktober 2008: TomorrowNow wird von SAP geschlossen.
August 2010: Um die Angelegenheit schneller zu einem Ende zu bringen, übernimmt SAP die Verantwortung für das Vorgehen von TomorrowNow und erklärt sich auch zu Schadenersatz bereit - denkt dabei allerdings nur an einige Millionen, während Oracle eine Milliardensumme will.
November 2010: Nach einem dreiwöchigen Prozess sprechen die Geschworenen Oracle einen Schadenersatz von 1,3 Milliarden Dollar zu - die bisher höchste in einem Urheberrechtsprozess. SAP will höchstens 408 Millionen Dollar zahlen - oder ein komplett neues Verfahren anstreben.
September 2011: Eine Richterin im kalifornischen Oakland entscheidet, der Betrag von 1,3 Milliarden Dollar sei „extrem übertrieben“. Nun liegt der Ball bei Oracle: Entweder akzeptiert der US-Konzern eine Zahlung von 272 Millionen Dollar oder SAP erhält ein komplett neues Verfahren.