Hntergrund: „In Memory“ spart sich den Weg zur Festplatte
Stuttgart/Walldorf (dpa) - Für Softwarehersteller wie den Walldorfer Dax-Konzern SAP wächst die Bedeutung des sogenannten In-Memory-Computing.
Diese Technik verlegt Datenbanken von externen Speichermedien in den internen Arbeitsspeicher („In Memory“) des Computers. Damit werden die erforderlichen Rechenprozesse für die Analyse und Verknüpfung von Daten drastisch beschleunigt. Manche Nutzer können so ihre Berechnungen von Tagen auf Sekunden verkürzen.
SAP nennt seine Lösung für die In-Memory-Technologie SAP Hana und spricht vom am schnellsten wachsenden Produkt in der rund 40-jährigen Unternehmensgeschichte. In einem Pilotprojekt arbeiten etwa Ärzte der Berliner Charité mit Hana und verknüpfen riesige Datenmengen aus der Krebswissenschaft.
Die Technik der Walldorfer ist seit dem zweiten Quartal 2011 auf dem Markt und brachte 2012 fast 400 Millionen Euro Umsatz. Für SAP ist Hana auch im Wettbewerb mit dem US-Konzern Oracle von großer Bedeutung, weil die Walldorfer den Rivalen hier in dessen Kerngeschäft mit Datenbanken angreifen können.
Die Echtzeittechnik der In-Memory-Datenbanken (IMDB) hat neben dem Vorteil der höheren Schnelligkeit aber auch Nachteile. Arbeitsspeicher ist teuer und flüchtig. Um die Inhalte dauerhaft zu speichern, müssen sie regelmäßig auf Festplatte gesichert werden.