Internet-Urgestein AOL zieht Werbegelder an
New York (dpa) - AOL ist weiter im Aufwind: Werbeanzeigen haben dem Internet-Urgestein im ersten Quartal die Kasse gefüllt. Dagegen verliert das einst so wichtige Internet-Zugangsgeschäft weiter Kunden.
Insgesamt schaffte AOL ein Umsatzplus von 2 Prozent auf 538 Millionen Dollar. Der Gewinn verbesserte sich auch durch Einsparungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 26 Millionen Dollar (20 Mio Euro).
„Das Wachstum bei AOL dauert an“, sagte Firmenchef Tim Armstrong am Mittwoch in New York. Erst gegen Ende vergangenen Jahres war dem Unternehmen nach einer langen Durststrecke die Wende geglückt. Statt wie früher auf Internetzugänge setzt AOL nun auf Medieninhalte und finanziert sich über Werbung. Armstrong kaufte dazu für 315 Millionen Dollar die US-Onlinezeitung „Huffington Post“, die im Spätsommer einen deutschen Ableger bekommen wird. Überdies gehören die großen Technologieblogs „Engadget“ und „TechCrunch“ zu AOL.
AOL war zu Zeiten des Dotcom-Booms mit dem Medienkonzern Time Warner fusioniert, doch die wenig glückliche Ehe wurde 2009 geschieden. AOL hatte danach lange Probleme, Fuß zu fassen. Mittlerweile locken die neuen Inhalte jede Menge Besucher an, was AOL wiederum für Werbetreibende attraktiv macht. Auch das zweite große Internet-Urgestein Yahoo, das von Marissa Mayer geführt wird, setzt stark auf Inhalte, um bei Online-Werbung mit Google und Facebook konkurrieren zu können.