Kabelzuschauer sehen WM-Tore zuerst
Leipzig (dpa/tmn) - Die Nachbarn jubeln schon, doch man selbst hat das Tor noch gar nicht gesehen? Das dürfte an der Technik liegen: Kabelzuschauer sehen die WM-Tore zuerst.
Die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien ist jetzt in ihrer spannendsten Phase. Doch wie schnell ein Tor zu sehen ist, hängt auch von der Technik ab: Wer sein Fernsehsignal über Kabel oder Satellit empfängt, sieht den Torschuss meist zuerst. Diese Übertragungswege sind nach Angaben der Verbraucherzentrale Sachsen nämlich deutlich schneller als zum Beispiel das digitale Fernsehen über die Antenne (DBV-T).
Als letztes erreicht das Fernsehbild üblicherweise die Zuschauer, die per Livestream oder über WebTV-Plattformen wie Livestation oder Zattoo fernsehen. Hier kann der Zeitunterschied zu Kabel- oder Satellitenfernsehen durchaus mehrere Sekunden betragen.
Ein Grund für die unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeit ist die Bildqualität. Wer HD-Fernsehen schaut, muss auf das Bild mit höherer Qualität länger warten als beim Fernsehen in niedrigerer SD-Auflösung. Das liegt an der übertragenen Datenmenge, die beim HD-Fernsehen wesentlich höher ist. HD-Fernsehen ist momentan über Kabel, Satellit und bei einigen IP-TV-Anbietern verfügbar.
Wer per DVB-T zuschaut, muss auf HD-Qualität noch mindestens bis 2016 warten. Erst dann soll der neue T-2 genannte Standard in Betrieb gehen. Der Zeitunterschied zum Kabelfernsehen dürfte sich durch die höhere Bildqualität noch einmal etwas vergrößern, prognostizieren die Verbraucherschützer.