Klassische Medien und Blogs nehmen sich kaum wahr
München (dpa) - Die Bloggerszene in Deutschland hat nach einer jetzt vorgelegten Studie nur einen geringen Einfluss auf die Politikberichterstattung der klassischen Medien. „Journalisten und Blogger schenken sich offensichtlich noch immer gegenseitige Nichtbeachtung“.
So lautet das Ergebnis eines Forschungsprojekts im Studiengang Journalistik der privaten Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in München.
Die Autoren untersuchten 2612 Zeitungsartikel und 171 Blogeinträge über die Landtagswahlen des vergangenen Jahres. „Wir waren schon etwas enttäuscht, dass wir gar nicht genug relevante Blogs gefunden haben“, sagte Studienleiter Andreas Elter am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Ausgewählt wurden ausschließlich Blogs, die sich auch mit den Landtagswahlen beschäftigten und die nicht von Politikern betrieben werden.
Von den in den Zeitungsartikeln genannten Quellen entfielen nur 0,19 Prozent auf Blogs, 0,16 Prozent auf Twitter und 0,06 Prozent auf Facebook. Umgekehrt bezogen sich der Studie zufolge auch nur zwei Blogeinträge auf traditionelle Medien.
Die größte Resonanz von Internet-Medien in den Zeitungen fand nach den Ergebnissen der Studie noch die Landtagswahl in Berlin. Mit dem damals eingeleiteten Aufschwung der Piratenpartei sei zu erwarten, dass auch die Landespolitik künftig mehr Beachtung in Blogs finde, sagte Elter.