Call by Call und Callthrough Kosten senken mit der Sparvorwahl

Düsseldorf (dpa/tmn) — Wer heute günstig ins Ausland telefonieren möchte, nimmt dafür häufig gar nicht mehr sein Festnetztelefon. Voice-over-IP-Lösungen und Video-Chat-Apps wie Skype, Facetime oder Signal sind etablierte Alternativen.

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Wer trotzdem zum Telefon greift, kann mit den Sparvorwahlen von Call by Call oder Callthrough bei Anrufen im Ausland oder dem Mobilfunknetz viel Geld sparen. Obwohl die Dienste sich stark ähneln, gibt es auch einige Unterschiede. Call by Call können nur Telekom-Kunden nutzen. Mit Hilfe der Anbietervorwahlen telefonieren sie zu anderen Konditionen als von der Telekom angeboten. „Call by Call wird von Telekom-Kunden weiterhin sehr gerne genutzt“, sagt Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal „teltarif.de“.

Das liege daran, dass die aktuellen Festnetz-Tarife der Telekom nur eine Flatrate für Telefonate in das deutsche Festnetz beinhalten. „Das heißt: Telefonate zu Handys und ins Ausland sind über die Telekom weiterhin sehr teuer.“ Mit der Sparvorwahl ist es oft günstiger.

Dabei muss man vor dem Anruf überlegen, welche Sparvorwahl - oder technisch ausgedrückt: Netzkennzahl - infrage kommt. Diese Netzkennzahl ist ein fünf- oder sechsstelliger Zifferncode, der normalerweise mit 010 beginnt. Dieser Code wird einfach vor der Telefonnummer des gewünschten Gesprächspartners gewählt.

Ganz problemlos ist das aber nicht: „Die Preise können sich bei Call by Call wirklich sehr schnell ändern“, sagt Daniel Pöhler vom Verbraucherportal „Finanztip“. Deswegen ist tagesaktuelle Recherche angesagt - etwa über die Liste in der Tageszeitung oder auf Vergleichsportalen im Netz. Und der Tarifansage sollte man gründlich zuhören. Seit August 2012 müssen Anbieter beim Gesprächsaufbau die aktuellen Konditionen ansagen und außerdem über Tarifänderungen während des Telefonats informieren.

„Dann kann man gerade bei Auslandsgesprächen viel Geld sparen“, sagt Pöhler und gibt ein Beispiel: „Ein Telefonat vom deutschen Festnetz auf ein Handy im syrischen Netz kostet normalerweise 128 Cent in der Minute - mit Call by Call dagegen nur 6 Cent.“ Auch die Kosten für ein Gespräch nach Italien, Polen oder in die Türkei könne man mit der entsprechenden Vorwahl deutlich reduzieren.

Nicht nur für Auslandstelefonate, sondern auch für Inlandsgespräche gibt es Call-by-Call-Vorwahlen. Wer keinen Pauschaltarif hat, kann hier noch sparen. Aber: „Call by Call lohnt sich vor allem, wenn man ins Ausland telefonieren möchte und es dort keine stabile Internetverbindung gibt - oder, wenn man selber keinen Internetzugang hat“, erklärt Daniel Pöhler. „Ansonsten ist es immer günstiger, über Programme wie Whatsapp, Facetime oder Skype zu telefonieren.“

Eine weitere Möglichkeit zum Sparen ist Callthrough: Es funktioniert unabhängig vom Telefonanbieter sowohl für Telefonate im Fest- als auch im Mobilfunknetz. Genau wie bei Call by Call wird das Gespräch über einen anderen Anbieter geführt. Dafür wählen Nutzer sich mit einer besonderen Rufnummer in den Telefoncomputer eines Anbieters ein und geben anschließend dort die eigentliche Zielrufnummer ein.

Während bei Call by Call die Abrechnung über die reguläre Telefonrechnung erfolgt, gibt es bei Callthrough zwei unterschiedliche Abrechnungsmodelle: Postpaid und Prepaid.

Die Postpaid-Abrechnung funktioniert wie die Abrechnung mit Call by Call. Es ist keine Anmeldung und kein Guthabenkauf nötig, da der Anruf über die reguläre Telefonrechnung für den Festnetzanschluss oder das Handy abgerechnet wird. Bei der Prepaid-Abrechnung kaufen Nutzer sich zunächst Guthaben - entweder online über die Seite des jeweiligen Anbieters oder über eine Calling Card aus dem Handel.

Während bei Call by Call eine Tarifansage verpflichtend ist, gilt diese Regelung nicht für die Anbieter von Callthrough. Seriöse Anbieter erkennt man laut „teltarif.de“ aber daran, dass sie dennoch eine Preisansage schalten.

Einige Anbieter von Callthrough nutzen keine kostenlose 0800-Nummer, sondern ganz normale Festnetznummern. Für den Anruf dort können also Extrakosten anfallen. Wer eine Festnetz-Flatrate hat, kann meist trotzdem kostenlos telefonieren. „Allerdings legen manche Anbieter in ihren AGB fest, dass die Flatrate keine Anrufe zu Sprachcomputern umfasst“, warnt Oliver Griess von der Verbraucherzentrale NRW.