Maus und Tastatur müssen zum Anwender passen
München (dpa/tmn) - Mit oder ohne Kabel, Sondertasten oder ergonomische Form: Beim Kauf von Maus und Tastatur müssen einige Entscheidungen getroffen werden. Experten sagen: Wichtig ist, wofür das Gerät gebraucht wird.
Spieler haben andere Ansprüche als Bürojobber.
Die Wahl des Eingabegeräts bestimmt das Wohlbefinden am PC. So zeigt eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich zum Beispiel, dass Entzündungen im Handgelenk durch zu hart eingestellte Tastaturen begünstigt werden können. Damit es nicht soweit kommt, sollten Nutzer vor dem Kauf genau hinschauen. Je nachdem, ob man die Geräte am Arbeitsplatz, auf dem Sofa oder zum Computerspielen benutzen will, gibt es verschiedene Aspekte zu beachten.
Besonders in Bürojobs, bei denen die Hände den ganzen Tag auf Maus und Tastatur ruhen, sind optimal passende Geräte wichtig. Richtig ist dabei alles, was für den Nutzer angenehm ist. „Die Größe der Maus sollte sich nicht nur an der Größe der Hand orientieren“, erklärt Christoph Giese von der Zeitschrift „Chip“. „Wichtig ist auch, wie der Nutzer die Maus hält.“ Zum Beispiel legen manche User die Hand vollständig auf die Maus auf - dann muss die Größe mit der Handinnenfläche übereinstimmen. Andere greifen das Zeigegerät mit drei Fingern und brauchen ein kleineres Modell.
Ein Mauspad braucht es bei aktuellen Modellen mit optischer Abtastung nicht mehr. Wichtig ist nur, dass die Maus auf der richtigen Fläche liegt: Edelmetall, Glas, Spiegel oder schwarzer Samt sind beispielsweise zu meiden, erklärt Giese.
Bei der Wahl einer Tastatur ist die Lage ähnlich wie bei der Maus: Ob harter oder weicher Anschlag, nach vorn oder nach hinten geneigte Tastenebenen, Handballenauflage, keilförmig geteiltes Tastatur-Layout - welches Feature einem etwas bringt, ist individuell verschieden. „Es ist definitiv nicht gesundheitsschädlich, wenn solche Eigenschaften nicht vorhanden sind.“ Bei vielen Keyboards rufen Sondertasten Vorgänge, für die Mausnutzer mehrfach klicken müssen, mit einem einzigen Tastendruck ab. Beliebt sind laut Giese besonders die Taschenrechnerfunktion oder die Lautstärkeregelung.
Beim Gaming hängt die richtige Geräte-Ausstattung davon ab, was und wie gespielt wird. „Während der eine gerne viele Funktionen im Spiel mit der Tastatur bedient, möchte der andere lieber die Tasten seiner Maus nutzen, um beispielsweise in Ego Shootern zu zielen oder zu springen“, erklärt Frank Stöwer von der Zeitschrift „PC Games Hardware“ in Fürth. Die Zahl der sinnvollen Sondertasten hängt auch vom Spiel ab, so der Redakteur: „In Rollenspielen hat sich die mittlerweile bei vielen Spielermäusen vorhandene Makro-Funktion als nützlich erwiesen.“ Die erlaubt es zum Beispiel, Befehlskombinationen für Zaubersprüche mit nur einem Tastendruck aufzurufen. Stöwer rät zu Zeigegeräten in einer Preisspanne zwischen 30 Euro und 70 Euro.
Eine gute Spielertastatur braucht mehr als möglichst viele Gimmicks und Makrotasten, sagt der Hardware-Experte: „Die Haptik, also die ergonomischen Aspekte wie Höhenverstellung, Handballenablage, übersichtliches Layout, Form, genauso wie der Druckpunkt der Tasten sind meiner Meinung nach wichtiger.“ Empfehlenswerte Tastaturen gebe es ab 60 Euro, viele sehr gute Geräte seien für etwa 70 bis 80 Euro zu haben.
Ein noch besseres Spielerlebnis bieten sogenannte mechanische Tastaturen, die für jede Taste einen einzelnen Schalter haben. „Diese sehr robusten und ursprünglich für Schreibarbeiten entwickelten Geräte bieten einen exzellenten Druckpunkt und Anschlag, der mittlerweile von immer mehr Spielern sehr geschätzt wird“, erklärt Stöwer. Günstig ist der optimale Tastendruck aber nicht. Viele Modelle liegen preislich über der 100-Euro-Grenze.
Sowohl Tastaturen als auch Mäuse gibt es längst auch ohne Kabel. Störende Latenzen gibt es bei den aktuellen schnurlosen Eingabegeräte keine mehr, sagt Stöwer. Allerdings gibt es andere Nachteile: Nutzer sind hier immer auf Batterien oder einen internen Akku angewiesen - der geladen werden will. Sehr nützlich sind drahtlose Geräte beim schnellen E-Mail-Check auf dem Sofa. „Hier sind Geräte mit Funkübertragung eindeutig solchen vorzuziehen, die via Infrarot mit dem Empfänger kommunizieren“, findet „Chip“-Redakteur Giese. Manche Modelle bieten neben den klassischen Tastatur-Elementen auch die Möglichkeit, den Mauszeiger zu bewegen.