Microsoft zeigt neues Windows: Vorabversion nur für Profis

San Francisco (dpa) - Windows 8 ist gerade mal acht Monate im Handel, da präsentiert Microsoft schon das neue Windows 8.1. Es räumt mit einigen Problemen des Vorgängers auf. Nutzern steht eine Vorab-Version zur Verfügung.

Doch die sollten nur erfahrene User herunterladen.

Microsoft hat einen ersten ausführlichen Blick in sein neues Betriebssystem Windows 8.1 gewährt. Auf der Entwicklerkonferenz Build zeigte Windows-Chefin Julie Larson-Green am Mittwoch (26. Juni) neue Funktionen, Programme und Designelemente. „8.1 ist ein veredeltes Windows 8“, sagte die Managerin in San Francisco.

Larson-Green demonstrierte, wie sich Skype-Anrufe direkt vom Sperrbildschirm aus annehmen lassen, ohne sich extra anmelden zu müssen in Windows. Das eingebaute E-Mail-Programm bekommt neue Sortierfunktionen für Soziale Netzwerke oder Newsletter. Eine Übersichtsseite mit kleinen Symbolen soll das Auffinden von Apps erleichtern. Die Microsoft-Suchmaschine Bing wird tiefer integriert.

Auffälligste Neuerung ist aber die Rückkehr des Start-Buttons, die Microsoft bereits zuvor angekündigt hatte. Zudem kann der Nutzer es so einstellen, dass der Computer beim Hochfahren direkt auf dem klassischen Desktop landet und nicht auf der Kachel-Oberfläche, die für die Bedienung mit dem Finger ausgelegt ist. Beide Funktionen waren in Windows 8 nur mit Programmen von Fremdanbietern möglich.

Damit reagiert Microsoft auf die Kritik von Nutzern, die weiterhin vor allem mit der Maus arbeiten. „Die Leute wollen den Desktop einfach haben“, sagte Konzernchef Steve Ballmer bei seinem Auftritt auf der Konferenz.

„Windows 8.1 ist eine klare Verbesserung gegenüber Windows 8“, erklärte das Technologie-Blog Mashable nach einem ersten Test. Microsoft müsse aber noch im Detail nachbessern. Bislang können Nutzer auch nur eine Vorabversion herunterladen. Die endgültige Version soll laut früheren Angaben im August erscheinen.

Laut Microsoft sollten sich nur erfahrene Nutzer die Vorabversion herunterladen: Windows 8.1 laufe in der sogenannten Preview zwar stabil, Computerabstürze inklusive Datenverlust könnten damit aber trotzdem vorkommen. Für den PC, mit dem Nutzer hauptsächlich arbeiten, sei die Vorabversion daher noch nicht geeignet, warnt das Unternehmen.

Außerdem lässt sich das Update auf Windows 8.1 nicht wieder deinstallieren: Nutzer können das System nur entfernen, indem sie ihren Rechner in den Auslieferungszustand zurückversetzen. Gleiches gilt für die Vorabversion von Windows RT 8.1 für Tablets: Auch hier gibt es nach dem Update kein Zurück mehr. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn Geräte oder Programme mit der neuen Version nicht funktionieren. Nach Angaben von Microsoft könne das in Einzelfällen vorkommen, etwa bei Virenscannern, Druckern oder Grafikkarten.

Deutschsprachige Nutzer von Windows 8 installieren die Preview am besten direkt über den Windows Store. Nutzer älterer Betriebssysteme wie XP, Vista und 7 können stattdessen eine ISO-Datei herunterladen und damit eine DVD oder einen USB-Stick erzeugen, von dem sich die Vorabversion installieren lässt.