Neue Online-Plattform der Polizei gegen Internetkriminalität
Hannover (dpa/tmn) - Internetkriminelle versuchen mit immer neuen Tricks, Daten und Geld zu erbeuten. Eine beliebte Masche ist derzeit der Einsatz von Ransomware. Wie sich Internetnutzer gegen solche Methoden schützen, erfahren sie bei einem neuen Online-Ratgeber.
Mit Ransomware wird ein Schadprogramm über das Internet unbemerkt auf den Computer des Opfers geschleust. Dieses sperrt den Rechner und zeigt eine Meldung an, die angeblich von der Bundespolizei stammt. Darin wird behauptet, auf dem Rechner seien verbotene Inhalte gefunden worden. Nur wenn der Nutzer eine Strafe von bis zu 100 Euro zahle, werde der Rechner wieder freigegeben. Neue Versionen dieser Lösegeld-Software spielen dabei auch eine Stimmaufzeichnung ab, die den Nutzer einschüchtern soll, berichtet Peter Stancik von der IT-Sicherheitsfirma Eset.
Natürlich stammt diese Schadsoftware nicht von der Polizei. Diese gibt jetzt auf einer neuen Online-Plattform Tipps gegen viele Formen von Internetkriminalität. Zum Beispiel, wie man gegen Erpresser am PC vorgeht, indem man nicht bezahlt und Anzeige erstattet.
Laut einer Studie des niedersächsischen Innenministeriums werden nur 8,5 Prozent aller Fälle von Internet-Kriminalität angezeigt. Dabei sei die Dunkelziffer beim Abfischen vertraulicher Daten und beim Befall durch Computer-Viren und -Trojaner besonders hoch. Vielen Nutzern, besonders am Arbeitsplatz, sei es peinlich, dass sie am PC erpresst werden, so Stancik. Viele bezahlen lieber die geforderte Summe, als den Fall zu melden.
Für die Studie wurden 2012 rund 40 000 Niedersachsen im Alter ab 16 Jahren kontaktiert. 18 940 Angeschriebene (47 Prozent) antworteten.