Objektkarte fürs Weltall: Satelliten und sehr viel Schrott
Berlin (dpa) - Ob funktionierender Satellit oder Raketenschrott: Abertausende Objekte umkreisen die Erde - und es werden immer mehr. Auf „ Stuff in Space“ kann man sich ein Bild vom regen Umlaufbahnverkehr im All machen.
Bei der Seite handelt es sich um eine Echtzeit-3D-Karte mutmaßlich aller künstlichen Objekte im All und ihrer Position. Rote Farbpunkte stehen für Satelliten, blaue für Raketenteile und weiß-graue ganz allgemein für Trümmerstücke.
Mit linker oder rechter gedrückter Maustaste kann man die Ansicht im Raum frei verschieben, mit dem Mausrad herein- oder herauszoomen. Klickt man mit der linken Maustaste auf einen Objektpunkt, werden in einem Kasten alle verfügbaren Informationen vom Namen über die Höhe und Neigung bis hin zur Bewegungsgeschwindigkeit angezeigt. Oben links auf der Seite gibt es aber auch eine Volltextsuche, falls man etwa nach bestimmten Satelliten suchen möchte.
Man kann außerdem Objektgruppen auswählen und so etwa nur GPS-Navigations- oder Iridium-Telekommunikations-Satelliten angezeigt bekommen. Besonders interessant ist die Objektgruppe „Iridium 33 Collision Debris“. Wird sie angeklickt, verwandelt sich der Weltraum um die Erde in ein blaues Wollknäuel.
Der Hintergrund: Am 10. Februar 2009 kollidierten die Satelliten Iridium 33 und Kosmos 2251. Sie wurden dabei vollständig zerstört. Es war der erste richtige Satelliten-Crash überhaupt. Dabei entstanden mehr als 100 000 Trümmerteile - und die Umlaufbahnen von mehr als 2000 größeren Bruchstücken wurden katalogisiert und können so auf Stuff in Space abgebildet werden.
Alte Satelliten, die nicht mehr in Benutzung sind, werden nicht geborgen. Sie triften ins Weltall ab. Daher gibt es dort viel Satellitenschrott-. „ Stuff in Space“ bezieht die Daten tagesaktuell aus der Datenbank des Space-Track-Projekts, das sich um die Katalogisierung künstlicher Objekte im Weltall kümmert.