Online-Aprilscherze: Kamera-Zahnspange und Handy-Finger

Berlin (dpa) - Aprilscherze von Internet-Firmen haben Tradition. Diesmal schlugen neben den geübten Spaßvögeln von Google unter anderem Microsoft, Samsung und Zalando zu.

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Eine Zahnspange mit eingebauter Kamera und ein Digital-Thermostat für jeden Platz im Flugzeug sind unter den diesjährigen Aprilscherzen aus der Internet-Branche. Der Online-Händler Zalando kündigte die Einführung von Öffnungszeiten auf seiner Website an. „Kunden in Berlin können ... bis 22 Uhr shoppen, für Käufer in Bayern bleibt die Seite an allen maximal möglichen Feiertagen geschlossen“, schrieb die Firma.

Der NSA-Skandal wurde ebenfalls auf die Schippe genommen. Unter der Web-Adresse www.nsa-hessen.de sucht ein „international tätiges Unternehmen in der Daten-Branche“ nach einem Übersetzer Hessisch/Deutsch. Hinter dem Scherz steckte der Radiosender FFH. Der IT-Sicherheitsverband Teletrust verkündete, dass der Berliner Alexanderplatz zu Ehren des Chef des US-Geheimdiensts in Keith-Alexander-Platz umbenannt werde. Die Begründung: „Verdienste um öffentliche Bewusstseinsschärfung für IT-Sicherheit“.

Der Windows-Anbieter Microsoft dachte sich eine Zahnspange mit 32-Megapixel-Kamera und Mikrofon aus. „So kann der Nutzer schon mit leicht geöffnetem Mund Fotos und Videos aufnehmen. Über den mitgelieferten Spangenbügel können Telefonate geführt werden“, hieß es am Dienstag. Der Konzern habe „zähneknirschend“ eingesehen, dass er im Geschäft mit tragbarer Elektronik noch nicht angekommen sei.

Auch Samsung griff den Trend zu vernetzten Alltagsartikeln auf. Mit dem Computer-Handschuh „Samsung Fingers“ könne man unter anderem Telefonanrufe machen oder den Kaffee warmhalten. Zur Ausstattung gehörten ein Bildschirm auf der Innenseite, eine Kamera und ein Projektor, fantasierte der südkoreanische Smartphone-Marktführer.

Der Hersteller elektronischer Thermostate Nest schwang sich mit seinem Aprilscherz in luftige Höhen auf. Er konnte dafür den Gründer der Fluglinie Virgin, Richard Branson, gewinnen. Gemeinsam mit Nest-Chef Tony Fadell stellte Branson in einem Video Thermostate für jeden Flugzeug-Sitz vor, die Klimabedingungen aus verschiedenen Weltregionen in Maschinen seiner Airlines bringen sollen.

Nest gehört inzwischen zu Google, das für seine Aprilscherze bekannt ist. Google kündigte unter anderem einen neuen Fotoeffekt für sein Online-Netzwerk Google Plus an. Nutzer sollen Fotos so bearbeiten können, dass der Schauspieler David Hasselhoff mit auf dem Bild auftaucht. Außerdem stellte Google die „Pokémon Challenge“ für seinen Kartendienst Maps vor, bei der die beliebten Spiele-Figuren per Smartphone virtuell gejagt werden sollen. Der Internet-Konzern hatte vor zehn Jahren für Verwirrung gesorgt, als er seinen E-Mail-Dienst GMail am 1. April ankündigte. Viele hielten das zunächst für einen Aprilscherz.

Der Experte für Reparaturen von Apple-Geräten iFixit.com gab seine Übernahme durch den iPhone-Hersteller bekannt. Jeder habe seinen Preis, wurde der Chef in einer Mitteilung mit den Logos beider Unternehmen zitiert. „Und Apple nannte uns eine Zahl, die wir nicht ablehnen konnten.“ iFixit hatte Apple oft dafür kritisiert, dass Geräte des Unternehmens sich zu schwer reparieren ließen.