Online-Kunden erwarten kostenfreie Retouren
Berlin (dpa) - Nur ein paar Klicks und schon sind die neuen Schuhe bestellt. Oder der Mantel. Das Kleid. Wenige Tage später kommt das Paket, nicht selten stellen Kunden dann fest: Das neue Teil passt nicht.
12 Prozent aller Bestellungen im Netz gehen wieder zurück.
Der Online-Handel wächst, doch die wachsende Menge zurückgeschickter Ware bereitet vielen Händlern Probleme. Drei von vier Kunden, die im Internet einkaufen, haben einer aktuellen Studie zufolge bereits Pakete zurückgeschickt. Nach eigener Aussage schickten Käufer im Schnitt 12 Prozent ihrer Bestellungen wieder an den Händler, teilte der Branchenverband Bitkom am Donnerstag (8. Mai) mit.
Bei Kleidung oder Schuhen liege der Wert sogar oft deutlich höher, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. 36 Prozent der Nutzer bestellten sogar online hin und wieder Ware, ohne überhaupt eine Kaufabsicht zu haben. Die meisten Retouren bringt demnach die Altersgruppe der 30- bis 49-jährigen Nutzer auf den Weg.
Die Menge der Retouren sei für viele Online-Händler eine wachsende Herausforderung. Oftmals könne die zurückgeschickte Ware, etwa weil sie beschädigt ist, nicht mehr zum Originalpreis weiterverkauft werden, sagte Berg. Dennoch erwartet der Verband, dass Retouren im Online-Handel auch künftig weiter kostenlos angeboten werden.
Ab Juni dürfen Händler unabhängig vom Warenwert Geld für den Retourenversand verlangen. Nur 18 Prozent der Kunden hätten in der repräsentativen Umfrage allerdings angegeben, dass es keinen Einfluss auf ihr Kaufverhalten hätte, wenn sie für das Zurückschicken der Ware selbst bezahlen müssten. Rund ein Drittel wollten demnach nur noch in Online-Shops kaufen, die kostenfreie Retouren anböten.