Online-Warnung vor unseriösen Geldanlagen gefordert

Berlin (dpa) - Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) spricht sich dafür aus, vor unseriösen Geldanlagen auf einer Internet-Plattform zu warnen.

Wie schon jetzt bei der Lebensmittelkennzeichnung wollten die Bürger „sich auch bei Finanzen im Internet informieren und von den Erfahrungen anderer Anleger profitieren. Eine solche Plattform kann Teil des neuen Finanzmarktwächters sein“, sagte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, dem Online-Portal „Bild.de“. Die Bundesregierung plant eine solche Instanz, sie könnte von den Verbraucherzentralen übernommen werden.

„Ziel ist mehr Schutz der Verbraucher, bevor der Schaden eintritt“, erläuterte Müller. „Kunden melden beispielsweise den Verbraucherzentralen eine irreführende Werbung. Die prüft den Fall und veröffentlicht ihn im Internet.“

Werbung für Anlagen des grauen Kapitalmarkts gehöre verboten. „Privatkunden sollten Produkte wie Genussrechte nur noch auf gezielte Nachfrage kaufen können“, fügte der Verbraucherschützer auf die Frage hinzu, welche Konsequenzen aus der Pleite des Windanlagen-Unternehmens Prokon zu ziehen seien. Rund 74 000 Anleger hatten 1,4 Milliarden Euro in Prokon-Genussrechte investiert.

Müller hält auch eine „bessere Beratung der Kunden„ in den Banken für nötig. „Solange der Finanzmakler mit einer Provision an der Geldanlage mitverdient, wird er nicht unabhängig sein. Ziel muss eine Beratung auf Honorarbasis werden. Schon heute zahlen Verbraucher Provisionen, mit Honoraren wären die Kosten transparenter.“