Paradies für Zocker: Die Gamescom beginnt
Köln (dpa) - Für Gamer wird Köln in der nächsten Woche wieder zum Paradies. Die Computerspielemesse Gamescom beginnt - und ist auf dem Weg zu neuen Rekorden.
„Daddeln“ bis zum Abwinken: Die Video- und Computerspiele-Messe Gamescom öffnet in Köln ihre Tore - und ist dieses Mal größer denn je. Rund 550 Aussteller werden nach Angaben der Messegesellschaft erwartet - zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Auch bei den Besucherzahlen hoffen die Veranstalter auf einen neuen Rekord. „Wir wollen mehr als 254 000 Besucher haben“, sagt Koelnmesse-Projektleiter Tim Endres. Denn so viele kamen im vergangen Jahr. 4700 Journalisten aus aller Welt haben sich zur Gamescom angemeldet. Sie beginnt am 17. August mit einem Medientag, vom 18. bis 21. August ist sie für alle geöffnet.
Ob Sport-, Denk- oder Ballerspiele: Selbst Ausprobieren ist die Devise. Zahlreiche Hersteller haben Premieren angekündigt. Tausende Spielestationen stehen bereit, an den Ständen der Aussteller und in der „Entertainment Area“. Dennoch werden sich vor einigen mit besonderer Spannung erwarteten Neuheiten wahrscheinlich wieder lange Schlangen bilden. In den vergangenen Jahren mussten die Gamer teilweise stundenlang ausharren, bis sie zum Ziel vorgerückt waren.
Spiele für Smartphones und Tablet-Computer sowie der Generationenwechsel bei mobilen Konsolen seien Schwerpunktthemen der Gamescom, erläutert der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU). „Mit der zunehmenden Verbreitung intelligenter Mobiltelefone sind Spiele-Apps zu einer Art Volkssport geworden“, sagt BIU-Geschäftsführer Olaf Wolters. Sie böten für viele Menschen den Einstieg in die Welt der Computerspiele, genau wie die seit einigen Jahren angesagten Sing- und Bewegungsspiele.
Vor allem letzteren ist es nach Überzeugung des BIU zu verdanken, dass auch immer mehr Frauen sich mit Computerspielen beschäftigen. Etwa 23 Millionen Deutsche verbringen regelmäßig Zeit mit Computer- oder Videospielen, 44 Prozent davon sind Frauen, wie eine repräsentative Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des BIU ergab. Auch Spiele, die direkt im Browser oder in sozialen Netzwerken laufen, seien bei Frauen beliebt: „Bei dieser Form des vernetzten Spielens stellen sie mit 51 Prozent sogar die Mehrheit der Nutzer“, sagt Wolters.
Partnerland der Gamescom ist in diesem Jahr Großbritannien, der umsatzstärkste Computerspielemarkt Europas. Die Gamescom-Aussteller kommen aus 39 Ländern (Vorjahr: 33), unter anderem sind erstmals Firmen aus Norwegen, Mexiko und Brasilien dabei. „Die Internationalisierung der Messe nimmt zu“, sagt Projektleiter Endres. „Inzwischen stammt die Hälfte der Aussteller aus dem Ausland.“
Für Gamer, die sich außer beim Daddeln auch noch anderweitig austoben wollen, gibt es ebenfalls Angebote: Auf der Messe sind unter anderem ein BMX-Parcours, eine künstliche Surf-Welle und Skateboard-Rampen aufgebaut. Und abends nach Messeschluss kann beim Gamescom-Festival in der Kölner Innenstadt abgefeiert werden. Auf zwei Bühnen treten Musikbands und andere Künstler auf. Aber auch dort dürfen Spielestationen natürlich nicht fehlen.