Powerline-Adapter im Heimnetzwerk sparsam einsetzen
Berlin (dpa/tmn) - Die Funkwellen des WLAN-Routers kommen im Dachgeschoss nicht an? Und Kabel zu verlegen, ist zu aufwendig? Dann bietet es sich an, die Daten über die Stromleitung zu schicken. Bei der Powerline-Technik müssen Nutzer aber auf Störquellen achten.
Wo im Heimnetzwerk weder WLAN-Funkwellen hinreichen noch Netzwerkkabel verlegt werden sollen, bietet sich Powerline an. Dabei werden die Daten durch die Stromleitung geschickt. Theoretisch können bis zu 250 Steckdosenadapter im selben Netzwerk betrieben werden. In der Praxis sollten aber so wenig Adapter wie möglich eingesetzt und Verzweigungen hinter den Adaptern mit LAN-Switches oder WLAN realisiert werden, rät die Zeitschrift „Chip“ (Ausgabe 11/14), die sechs Geräte der neuen Gigabit-Klasse getestet hat. Denn alle Adapter im Netz müssen die verfügbare Bandbreite untereinander aufteilen.
Die neue Powerline-Generation arbeitet nach dem Standard Homeplug AV2. Der bietet mit theoretisch bis zu 1000 Megabit (1 Gigabit) nicht nur eine schnellere Datenübertragung als Vorgänger-Standards, sondern ist auch energieeffizienter. Die neuen Adapter sind den Experten zufolge auch unter ungünstigen Bedingungen schnell genug, um etwa HD-Videos ruckelfrei zu befördern. Doch beim Kopieren großer Dateien reicht die Geschwindigkeit nur halbwegs an Gigabit-LAN heran, wenn keine großen Distanzen oder Störquellen überwunden werden müssen. Dann könne man aber auch meist ein LAN-Kabel nutzen.
Störquellen für Powerline gibt es reichlich: Schaltnetzteile oder Geräte mit Motoren - etwa der Kühlschrank mit seinem Kompressor - geben ein Rauschen auf die Leitung, das den Powerline-Datendurchsatz drückt. Gleiches gilt für Mehrfachsteckerleisten. Der ideale Platz für einen Powerline-Adapter ist deshalb eine Wandsteckdose.
Die Adapter sind in der Regel als Starterset mit zwei Geräten oder einzeln erhältlich. Als Faustregel gilt: Ein Set ersetzt nur ein einziges langes LAN-Netzwerkkabel. Testsieger mit der besten Leistung und den besten Leistungsreserven bei ungünstigen Bedingungen ist der AVM Fritz Powerline 1000E (100 Euro fürs Zweier-Set). Auf den zweiten Platz kommt der Devolo DLAN 650 Triple+ (130 Euro fürs Set und 60 Euro pro Einzeladapter). Drittplatziert und Preistipp im Test ist der Zyxel PLA5215-EU0101F (55 Euro fürs Set und 40 Euro pro Adapter), der „solide Leistung“ bringt und wie der Devolo-Adapter eine durchgeschleifte Steckdose bietet.