Raus aus dem Online-Netzwerk: Tipps für Aussteiger
Berlin (dpa/tmn) - Raus - aber wie? Das eigene Profil bei Facebook und Co. zu löschen, ist oft nicht leicht. Verbraucherschützer kritisieren, dass es Nutzern unnötig schwer gemacht wird. Hier gibt es Tipps zum Entfernen der virtuellen Identität.
Viele Internetnutzer, die bei einem Sozialen Online-Netzwerk ihre Daten löschen wollen, wissen nicht, wie das geht. Oft sei die Möglichkeit zum Austritt versteckt, kritisierte der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) am Mittwoch (7. Dezember) in Berlin. Dabei ist der Aufwand eigentlich nicht besonders groß - meistens reichen einige Klicks oder eine E-Mail.
Facebook: Facebook unterscheidet zwischen einer temporären Deaktivierung und dem dauerhaften Löschen des Nutzerkontos - beides dokumentiert das US-Unternehmen auf einer Seite.
StudiVZ: Die „Exmatrikulation“ von StudiVZ finden Mitglieder in der Rubrik „Mein Account“ (Punkt 3.1).
Lokalisten: Wer die Lokalisten verlassen will, kann das über die Rubrik „Mein Profil ändern“ (Punkt 9.1) oder muss eine Mail schicken.
Xing: Beim Netzwerk Xing gibt es ebenfalls zwei Möglichkeiten. Das Löschen des Profils kann direkt über den eigenen Account bei Xing erfolgen oder das Profil muss per Mail abgemeldet werden.
MySpace: MySpace-Müde klicken auf „Profil bearbeiten“.
Wer-kennt-wen: Eine Besonderheit bietet Wer-kennt-wen. Dort ist es möglich, auch nur Teile des Profils zu löschen, beispielsweise das Gästebuch oder Fotoverlinkungen.
Die Verbraucherschützer kritisieren, dass einige Anbieter die Nutzer auffordern, Gründe für den Austritt zu nennen. Das sei nicht zulässig. Geht es nach dem Portal Ausgestiegen.com, muss man sich darüber aber keine großen Gedanken machen. In der Anleitung zum MySpace-Ausstieg schreiben die Macher lakonisch: „'asdf' ist ein passender Kommentar in jeder Lebenslage.“ Soll heißen: Es reicht, an dieser Stelle ein paar sinnfreie Buchstabenfolgen zu tippen.
Eine Studie des VZBV stellt den Betreibern von Online-Netzwerken und anderen Internet-Plattformen kein gutes Zeugnis aus: Jeder zweite Abwanderungswillige hat demnach die Möglichkeit zum Entfernen des Kontos erst nach längerem Suchen gefunden. Vor allem Ältere hätten den Vorgang zu kompliziert und undurchsichtig gefunden, beklagten die Verbraucherschützer.
Über die Hälfte der Studienteilnehmer, die sich bereits von einem Portal verabschiedet hatten, war sich nicht sicher, ob dabei alle persönlichen Daten gelöscht wurden. 25 Prozent gaben an, vom Anbieter keine Rückmeldung oder Bestätigung der Abmeldung erhalten zu haben. Für die Studie hatten die Marktforscher von Aris im September rund 1500 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.
In einer exemplarischen Untersuchung von 19 Plattformen stellte der VZBV zudem fest, dass vier davon ihren Nutzern gar keine Möglichkeit anboten, das Konto zu löschen. VZBV-Chef Gerd Billen bemängelt insbesondere die Hürden des Online-Versandhändlers Amazon. „Bei Amazon braucht man schon eine ganze Zeit lang, bis man da wieder raus findet.“