Reger Handel beschert Ebay kräftigen Gewinnsprung

San Jose (dpa) - Auf dem Online-Marktplatz Ebay herrscht Hochbetrieb: Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 16 Prozent auf mehr als 2,5 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro). Vor allem der Bezahldienst PayPal wuchs, aber auch das eigentliche Geschäft mit Online-Auktionen und Festpreis-Angeboten legte zu.

Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf unterm Strich 476 Millionen Dollar. Konzernchef John Donahoe sprach am Mittwoch im kalifornischen San Jose von einem starken Start ins Jahr. Besonders gut lief das Geschäft in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Australien und auch in Deutschland. Hierzulande hatte Ebay erst im Dezember für rund 150 Millionen Euro den deutschen Online-Shopping-Club brands4friends übernommen. Über die Plattform können Mitglieder reduzierte Markenartikel kaufen.

Ebay versucht derzeit insbesondere, den Verkauf von Mode voranzutreiben. „Wir wollen Käufern Zugang zu der größten Auswahl im Bereich Fashion zu attraktiven Preisen bieten“, erklärte die zuständige Europa-Managerin Miriam Lahage am Donnerstag. Mode gilt als einer der größten Wachstumsmärkte im Onlinehandel. Nach Angaben von Ebay wechselten über den Marktplatz zuletzt Modeartikel im Wert von 5,4 Milliarden Dollar den Besitzer; in Deutschland wird alle zwei Sekunden über Ebay ein Kleidungsstück verkauft.

Ebay hat sich im Laufe der Zeit durch Zukäufe von einem Online-Auktionsanbieter zu einer umfassenden Handelsplattform entwickelt. Auf dem Marktplatz tummeln sich weltweit 95,9 Millionen aktive Nutzer und damit 5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der aktiven PayPal-Konten wuchs sogar um 16 Prozent auf 97,7 Millionen. Über den Bezahlservice lässt sich auch in fremden Online-Shops einkaufen. Das Bezahlen mit dem Handy nehme immer mehr zu, stellte Ebay fest.

Im Gesamtjahr strebt Ebay nun einen Umsatz bis 10,9 Milliarden Dollar an; bislang hatte sich das Unternehmen maximal 10,6 Milliarden Dollar zugetraut. Allerdings erwartet das Management, dass dabei weniger Gewinn herausspringt als bislang prognostiziert. Am Donnerstag stieg die Aktie vorbörslich leicht.

Mit seiner breiten Aufstellung will Ebay seinem Rivalen Amazon die Stirn bieten. Auch der weltgrößte Onlinehändler wächst rasant. Alleine im ersten Quartal legte der Umsatz um 38 Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar zu - das schaffte Amazon aber nur, weil das Unternehmen massiv Geld in die Hand nimmt und in seine Versandzentren, neue Produktgruppen oder in die Werbung investiert. Die hohen Investitionen drückten den Amazon-Gewinn zu Jahresbeginn auf 201 Millionen Dollar.