Rückschlag für Michael Dell in Übernahmekampf
Round Rock (dpa) - Der Rückkauf des Computerkonzerns Dell durch seinen Gründer hängt am seidenen Faden. Ein Ausschuss des firmeneigenen Verwaltungsrats lehnte das Ansinnen von Michael Dell ab, bei der anstehenden Abstimmung über das Geschäft nur noch abgegebene Stimmen der Aktionäre zu werten.
Der Ausschuss beharrte am Mittwoch darauf, dass nicht abgegebene Stimmen als Nein zählen.
Michael Dell hatte die Änderung bei der Stimmgewichtung zur Bedingung für eine Aufstockung seines Angebots gemacht. Er wollte 13,75 Dollar statt ursprünglich 13,65 Dollar je Aktie zahlen. Der Ausschuss bot nun als Kompromiss an, auch später eingestiegenen Aktionären ein Wahlrecht zu geben. Dadurch würde sich allerdings die entscheidende Aktionärsversammlung abermals verschieben.
Alternativ soll an diesem Freitag über das ursprüngliche Angebot von Michael Dell abgestimmt werden. Er will den von ihm gegründeten Computerkonzern zurückkaufen, von der Börse nehmen und angesichts der rückläufigen PC-Verkäufe radikal umbauen. Großaktionäre sperren sich dagegen, weil sie der Auffassung sind, unter Wert zu verkaufen. Die gesamte Übernahme ist nach den alten Bedingungen 24,4 Milliarden Dollar schwer.
Die Entscheidung des Ausschusses ist ein schwerer Rückschlag für Michael Dell - seine Chancen, die nötige Mehrheit zu den aktuellen Abstimmungsregeln zu bekommen gelten auch mit dem erhöhten Gebot als gering. Nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg will Dell denn auch nicht weiter nachgebesserten Angebot festhalten. Eine offizielle Antwort stand zunächst aus. An der Börse wachsen unterdessen die Zweifel, dass der Deal noch zustandekommt: Die Aktie verlor im New Yorker Handel bis zum Nachmittag Ortszeit über zwei Prozent auf 12,60 Dollar.