Schön war's: Urlaubsbilder präsentieren und archivieren
Dresden/Hannover (dpa/tmn) - Auf die Frage „Hast du Fotos gemacht“ antworten geschätzte 99 Prozent aller Urlauber mit Ja. Doch zu Gesicht bekommen Freunde und Bekannte die Bilder oft nie, denn das Präsentieren und Archivieren bedarf einiger Mühe.
Die Kinder spielen am Strand, Mutter flaniert über die Promenade und Papa hält seinen Fischfang in die Kamera: Solche Urlaubserinnerungen sollen ein Leben lang halten, damit sie immer hergezeigt werden können. Doch zum Teilen und Speichern digitaler Aufnahmen braucht es ebenso eine Strategie wie zum Aufpolieren und Archivieren analoger Schätze.
Eine der einfachsten Möglichkeiten, entfernten Bekannten oder Verwandten Bilder zu zeigen, sind Online-Festplatten. „Etliche Dienste bieten ausreichend kostenlosen Online-Speicherplatz an und präsentieren Fotos als ansprechende Online-Galerie“, erklärt André Kramer von der Computerzeitschrift „c't“. Per E-Mail erhalten dann Freunde und Verwandte einen Link zum oder ein Passwort für das Album. Je nachdem, wie sehr man dem Anbieter vertraut, sollte man die Bilder verschlüsselt ablegen.
Wer seinen Bildern eine Abfolge oder sogar eine Dramaturgie verpassen möchte, kann eine Diashow vorbereiten - und sie zum Beispiel als Filmdatei auf eine DVD brennen und verschicken. Möglich machen das Freeware-Programme wie DVD Slideshow GUI. Dabei ist es aber möglich, dass die Auflösung der Bilder verringert wird, was bei hochauflösenden Computer- oder Notebook-Displays und Full-HD-Fernsehern einen Qualitätsverlust beim Anschauen bedeuten kann. Unter Umständen ist es also sinnvoll, digitale Bilder am Computer zu betrachten oder per HDMI-Kabel vom Rechner oder von der Kamera auf den Fernseher zu bringen.
Das funktioniert natürlich auch mit Videos. Und wer seine Urlaubsfilme nicht gleich auf Videoportale hochladen möchte, teilt auch sie wie Fotos mit Hilfe von Onlinespeichern. Davor kann zum Beispiel mit Betriebssystem-Bordmitteln der letzte Schliff erledigt werden: Bei Mac OS ist das Schnittprogramm iMovie dabei, Windows hat den Movie Maker an Bord. Sind Vorspann, Einblendungen, Überblendungen oder die Nachvertonung erledigt, können die Filme auch auf DVD gebrannt und versendet werden. CD- und DVD-Cover lassen sich mit Freeware-Tools wie UnderCoverXP gestalten. Manch einer verteilt inzwischen aber auch lieber USB-Sticks.
Damit die Bilder noch nach Jahren verfügbar sind, sollte man sie archivieren. Dabei gilt die Devise: Doppelt hält länger. Neben der Speicherung auf externen Festplatten bietet sich das Brennen auf CD, DVD oder Blu-ray an. Die Disks sollten trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden. Zusätzliche Backup-Sicherheit bietet eine verschlüsselte Kopie der Bilder und Filme im Onlinespeicher.
Bei älteren Urlaubserinnerungen wie Foto-Papierabzügen, Dias, Filmen oder Videokassetten sind insbesondere die Lagerbedingungen, das heißt Umverpackungen und Raumklima, entscheidend, erklärt der Foto- und Filmexperte André Rous aus Dresden. Ideale Bedingungen sind eine gleichbleibende Temperatur unter 20 Grad und eine relative Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent, die in normalen Haushalten aber eher selten dauerhaft gegeben ist.
Weil Film- und Fotomaterial sich also früher oder später zersetzt, ist es sinnvoll zu digitalisieren. Dabei sollte das Zielformat herstellerübergreifend sein, also zum Beispiel TIFF, RAW oder JPEG für Fotos oder AVI, HDV oder AVCHD für Videos. Sonst besteht die Gefahr, dass in einigen Jahrzehnten kaum noch ein Gerät oder kaum noch eine Software die Bilder oder Videos abspielen kann.
„Am unkompliziertesten ist die Digitalisierung von Fotos, weil dazu nur ein Flachbettscanner benötigt wird, der in sehr vielen Haushalten mit Rechner oder Laptop vorzufinden ist“, sagt Rous. Mit einer zusätzlichen Durchlichteinheit oder einem separaten Diascanner lassen sich Dias in Bits und Bytes überführen.
Wer noch einen Videorekorder besitzt, kann ohne große Investitionen seine VHS-Bänder selbst digitalisieren. Dazu ist zum Beispiel ein AD-Wandler notwendig. Wer einen digitalen Camcorder besitzt, kann schauen, ob dieser vielleicht VHS-Signale direkt aufzeichnen kann. Das Equipment, um aus Normal- oder Super-8-Filmen Dateien zu machen, dürften allerdings die wenigsten haben. Allerdings gibt es zahlreiche Dienstleister, die eine Digitalisierung anbieten.