Schwachstelle bei Android: Nur noch sichere Browser nutzen

Berlin (dpa/tmn) - Ohne regelmäßige Updates keine Sicherheit - das gilt für alle Programme und Betriebssysteme. Lücken in älteren Android-Versionen will Google aber nicht mehr schließen. Langfristig brauchen Nutzer daher vermutlich ein neues Gerät, sagen Experten.

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Google will Sicherheitslücken in manchen älteren Android-Versionen nicht mehr schließen. Betroffen davon sind alle Nutzer, auf deren Smartphone oder Tablet höchstens Android (4.3) läuft. Nach offiziellen Google-Zahlen von Anfang Januar sind das 61 Prozent der aktuellen Android-Geräte. Schwachstelle auf den betroffenen Geräten ist die Komponente Webview, die zum Beispiel den alten internen Android-Browser antreibt. Google rät Nutzern daher, statt des internen Browsers ein aktuelleres Programm zu verwenden.

Das empfiehlt auch Prof. Norbert Pohlmann: „Beim aktiven Surfen wurde ich das sofort umsetzen“, sagt der Direktor des Instituts für Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen. „Das ist eine ernsthafte Schwachstelle.“ Bei alternativen Mobilbrowsern wie Opera, Firefox oder Googles eigener Software Chrome werden Sicherheitslücken in aller Regel schneller und zuverlässiger geschlossen.

Vollständige Sicherheit gibt das aber nicht. Denn viele Apps verwenden Webview, um Internet-Inhalte anzuzeigen, darunter auch Werbeanzeigen. Google empfiehlt daher, nur Apps zu verwenden, die den sogenannten Best Practices des Unternehmen für Sicherheit folgen. Für Anwender ist das allerdings oft nur schwer zu überprüfen.

Zuverlässigen Schutz gibt es daher nur mit einem Update auf Android 4.4 (KitKat) oder 5.0 (Lollipop). Zuständig dafür sind aber die Smartphone-Hersteller, die für ältere Geräte oft keine Updates mehr anbieten. Langfristig sei ein Neukauf daher unabdingbar, so Pohlmann. „Ein neues Gerät ist eben auch ein sicheres Gerät“, sagt der Experte. „Daran werden wir uns gewöhnen müssen.“ Beim Kauf sollten Verbraucher unbedingt darauf achten, dass auf dem neuen Smartphone mindestens Android 4.4 läuft. Denn gerade günstige Modelle stehen häufig noch mit Version 4.3 oder 4.2 in den Läden.