Multimedia Sicherheitslücke bei Twitter: 330 Millionen Nutzer sollen Passwörter ändern
San Francisco. Wegen einer internen Sicherheitslücke hat der Online-Kurzmitteilungsdienst Twitter seine rund 330 Millionen Nutzer aufgefordert, vorsichtshalber ihre Passwörter zu ändern.
Ein jetzt in der Software entdeckter Fehler habe dazu geführt, dass Passwörter unverschlüsselt in einem internen Verzeichnis gespeichert worden seien, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Hinweise auf einen möglichen Missbrauch der Daten durch Hacker gibt es demnach nicht. Der Fehler sei inzwischen behoben, betonte Twitter.
Dennoch sollten die Nutzer sicherheitshalber ihr Passwort ändern. Twitter-Technikchef Parag Agrawal erklärte in einem Blogeintrag, dass das Unternehmen Passwörter verschlüsselt oder "zerlegt" speichert. Durch einen Softwarefehler seien die Passwörter versehentlich sichtbar gemacht worden. Wie viele Passwörter aufgedeckt wurden oder wie lange diese sichtbar waren, teilte Twitter nicht mit.
"Es tut uns sehr Leid, dass das passiert ist", erklärte Agrawal. Der Vorfall ereignete sich zu einem Zeitpunkt, zu dem verstärkt über den Schutz von Nutzerdaten diskutiert wird. Zuletzt war der Online-Dienst Facebook von einem Datenskandal erschüttert worden: Die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern wurden von der Datenanalysefirma Cambridge Analytica abgeschöpft und sollen dann unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein. Twitter hinkt in der Popularität anderen sozialen Netzwerken wie Facebook weit hinterher.
Während der Dienst etwa bei Politikern, Journalisten, Aktivisten sowie Prominenten von Film über Musik bis Sport sehr beliebt ist, hapert es an der Verbreitung in der allgemeinen Bevölkerung. Durch eine Reihe von Reformen hat der Dienst seine Attraktivität allerdings in jüngster Zeit gesteigert. Dazu gehören Live-Videos, eine Reihe von Partnerschaften beispielsweise im Sport und die Verdoppelung der Textlängen von 140 auf 280 Zeichen. afp