Mehr Konkurrenz Smartphone-Schwäche bringt Sony rote Quartalszahlen
Tokio (dpa) - Probleme im Smartphone-Geschäft haben Sony im vergangenen Quartal in die Verlustzone gedrückt. Der Elektronikkonzern verbuchte einen Verlust von 16,8 Milliarden Yen (127 Mio Euro).
Ein zentraler Auslöser dafür war eine Abschreibung in der Mobilfunksparte in Höhe von 31,3 Milliarden Yen (237 Mio Euro). Der Quartalsumsatz wuchs im Jahresvergleich um 2,5 Prozent auf 1,95 Billionen Yen, wie Sony am Freitag mitteilte.
Insgesamt verabschiedete sich Sony-Chef Kazuo Hirai nach sechs Jahren aber als erfolgreicher Sanierer: Sony schloss das Ende März ausgelaufene Geschäftsjahr mit einem Rekordgewinn von 491 Milliarden Yen (3,7 Mrd Euro) ab.
Im Vorjahr hatte es lediglich schwarze Zahlen von 73,3 Milliarden Yen gegeben. Sony hatte unter Hirai eine Serie von Verlustjahren überwunden und vor allem das Elektronik-Geschäft in Ordnung gebracht. Den Spitzenjob übernahm zum 1. April der bisherige Finanzchef Kenichiro Yoshida.
Das Smartphone-Geschäft macht Sony schon seit längerer Zeit Probleme. Zuletzt verfolgte der Konzern den Ansatz, sich auf lukrativere teure Smartphones zu konzentrieren und dafür auch Absatzrückgänge in Kauf zu nehmen.
Doch auch in diesem Marktsegment nimmt die Konkurrenz vor allem chinesischer Hersteller von Android-Smartphones zu. Zuletzt fuhr die Sparte wegen der Abschreibung einen Quartalsverlust von 44,6 Milliarden Yen (337,6 Mio Euro) ein und auch wieder rote Zahlen im gesamten Geschäftsjahr. Sony rechnet für das angebrochene Geschäftsjahr nur noch mit 10 Millionen verkauften Smartphones.
Das Spiele-Geschäft mit der Playstation-Konsole, der inzwischen mit Abstand größte Sony-Bereich, steigerte den Quartalsumsatz dagegen um gut 16 Prozent auf 444,6 Milliarden Yen. Sony verkaufte im gesamten Geschäftsjahr 19 Millionen Geräte seiner Playstation-4-Konsole, die nach über vier Jahren auf dem Markt Ermüdungserscheinungen zeigt: Für das angebrochene Geschäftsjahr rechnet Sony mit einem Absatzrückgang auf 16 Millionen Geräte.
Die höchsten Beitrag zum operativen Ergebnis steuerte im vergangenen Quartal das Entertainment-Geschäft bei. Die Musiksparte verdiente 30,9 Milliarden Yen und das Filmgeschäft mit seinen Hollywood-Studios und TV-Produktion 32,4 Milliarden Yen. Hirai hatte sich nach einer massiven Abschreibung zeitweise selbst um die Sanierung in Hollywood gekümmert.