Sony plant Billig-Konsole für die Westentasche

Köln (dpa) - Mit einer billigen mobilen Spielkonsole wehrt sich Sony gegen die wachsende Konkurrenz durch Smartphones. Die neue Playstation Portable (PSP) soll im Herbst für 99 Euro in den Handel kommen, teilte das Unternehmen zur Gamescom in Köln mit.

Bei der PSP E-1000 hat Sony den WLAN-Anschluss eingespart, dafür sollen alle Titel für die älteren PSP-Generationen auf dem neuen Gerät laufen. Die neue Billig-PSP wird nur leicht überarbeitet. Ein Pluspunkt soll die Abwärtskompatibilität für ältere Spiele sein. Eine Reihe von Klassikern werden unter dem Namen „PSP Essentials“ für je rund 10 Euro verfügbar sein, teilte Sony mit. Spiele mit mehreren Teilnehmern lassen sich damit allerdings nicht spielen. Die Titel werden über das Laufwerk von einem UMD-Speichermedium oder über den PC mit Hilfe eines USB-Kabels geladen.

Sonys Highlight in Köln war jedoch die hochwertige mobile Playstation Vita, die der japanische Konzern Anfang 2012 für 250 Euro als WLAN-Modell und für 300 Euro als UMTS-Variante herausbringen will. Die teurere Variante besitzt einen Internet-Browser und bietet Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. Der Preis für die Playstation 3 fällt in Europa von 300 auf 250 Euro. Dieser Preissturz dürfte auch die Konkurrenten Microsoft mit der Xbox 360 sowie Nintendo und seine Wii unter Druck setzen.

Angesichts der wachsenden Verbreitung von Smartphones sind die Hersteller mobiler Konsolen in den vergangenen Jahren unter Druck geraten. Immer mehr Nutzer spielen unterwegs auf den immer leistungsfähigeren Mobiltelefonen. Auch die Tablet-PCs wachsen sich zu ernster Konkurrenz heraus: Für Apples iPad gehören Spiele ebenfalls zu den am häufigsten heruntergeladenen Apps, fanden zuletzt die Marktforscher von Nielsen heraus. Sony-Rivale Nintendo hatte kürzlich den Preis seiner erst im März eingeführten Nintendo 3DS um rund ein Drittel gesenkt, um den Verkauf anzukurbeln.

Die Gamescom in Köln, eine der größten Computerspielemessen weltweit, hat mit rund 550 Ausstellern in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung verzeichnet. Im Mittelpunkt stehen Online-Spiele, neue Spiele in 3D und Spiele-Apps für Smartphones. Von Donnerstag bis Sonntag ist die Gamescom für alle Besucher geöffnet.