Spiegellose Systemkameras schwächeln oft bei Objektivauswahl

Hannover (dpa/tmn) - Sie sind kompakter als große Spiegelreflexkameras, bieten aber mit ihren Wechselobjektiven die gleiche Flexibilität. Trotzdem haben Nutzer von Systemkameras ohne Spiegel nicht die gleiche Auswahl bei den Objektiven - und zahlen dafür häufig mehr.

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Spiegellose Systemkameras sind vielen Spiegelreflexmodellen mittlerweile in Sachen Funktionsumfang und Bildqualität nahezu ebenbürtig. Auch bei der Sensorgröße haben Fotografen die Wahl zwischen vielen Größen bis hin zum Vollformatsensor. Teurere Modelle verfügen inzwischen auch über Profifunktionen wie den schnellen Phasenautofokus.

Ein Nachteil ist aber nach wie vor die Auswahl bei den Wechselobjektiven, schreibt die Zeitschrift „c't Digitale Fotografie“ (Ausgabe 02/2015). Im Vergleich zu Spiegelsystemen gibt es nämlich weniger verschiedene Optiken zur Auswahl, die ohne Adapter mit den Kameras nutzbar sind. Hohe Lichtstärken oder extreme Brennweitenbereiche, die zu recht großen Objektiven führen, werden zudem bislang nicht angeboten. Sie stehen einem Vorteil der kompakten Systemkameras entgegen - ihrer geringen Größe. Hier können sich Fotografen mit Adaptern und anderen Linsen helfen, was aber sehr schnell ins Geld gehen kann.

Im direkten Vergleich zeigt sich auch, dass Standardobjektive in der Regel teurer sind als jene für Spiegelreflexmodelle. Von den üblichen Preissenkungen älterer Objektivgenerationen profitieren Nutzer der kompakten Wechselobjektivkameras bisher nicht.

Je nach Modell müssen sich Nutzer der Spiegellosen auf eine kompliziertere Bedienung einstellen. Während sich die größeren Spitzenmodelle mit ihren Auswahlrädern und Schnelleinstellungen weitgehend an den Profimodellen orientieren, setzen kompaktere Systemkameras auf Touchscreenbedienung. Hier wird es vor allem für Fotografen kompliziert, die viele manuelle Einstellungen an ihren Bildern vornehmen wollen.