Bürgermeister, Elfen und Gesetze der Physik: Neue PC-Spiele

Hamburg (dpa/tmn) - Ein Kämpfer aus der Zukunft mit Pfeil und Bogen und eine Treppe nach oben, die nach unten führt: Neue PC-Spiele wie „Antichamber“ oder „Crysis 3“ sind ziemlich unkonventionell.

Für altmodische Naturen kommt eine neue Version von „Sim City“.

Vom Hobby-Bürgermeister über den Actionfan bis zum Abenteurer: Mit den neuen PC-Spielen im März kommen alle Spielertypen auf ihre Kosten. In „Sim City“ gibt es zum Beispiel gemütlichen Städtebau, in „Crysis 3“ hektische Action. Schnelle Reaktionszeiten sind auch im Online-Rollenspiel „Dragon Nest“ gefragt, „Might & Magic - Heroes 6: Shades of Darkness“ verlangt eher strategisches Denken.

Beim ersten Start von „Antichamber“ fällt vor allem die ungewöhnliche Optik auf. Das von Alexander Bruce entwickelte Puzzlespiel hat eine beinahe skizzenartige Schwarz-Weiß-Grafik mit ein paar vereinzelten Farbtupfern. Ähnlich wie bei „Portal“ oder „Quantum Conundrum“ läuft und hüpft der Spieler aus der Egoperspektive durch abstrakte Labyrinthe. Eine Story fehlt völlig, Anleitungen gibt es nicht. Sogar das Optionsmenü, mit dem zum Beispiel die Auflösung geändert wird, hängt im ersten Raum des Spiels als Textur an der Wand.

Und auch sonst schert sich „Antichamber“ wenig um Konventionen und die Erwartungen seiner Nutzer. Selbst die Gesetze der Physik setzt es immer wieder außer Kraft. So bringt eine Treppe, die eigentlich nach oben führt, den Spieler ein Stockwerk tiefer. Anderswo liegt hinter einer Tür am Ende eines Ganges nur derselbe Gang mit derselben Tür. Weiter kommt der Spieler nur, wenn er rückwärts statt vorwärts geht. Das verwirrende Rätselspiel ist für rund 19 Euro als Download erhältlich.

Der Egoshooter „Crysis“ war, als er 2007 auf den Markt kam, der Schrecken jeder teuren Grafikkarte: Selbst gute Rechner konnten die prachtvolle Grafik damals nicht in allen Details anzeigen. Nun bringt Electronic Arts mit „Crysis 3“ den dritten Teil der Reihe auf den Markt, der PCs erneut einiges abverlangt. Schauplatz des Spiels ist New York, das sich im Jahr 2047 in einen gefährlichen Dschungel verwandelt hat. Als Einzelkämmpfer Prophet kämpft sich der Spieler durch die überwucherten Häuserschluchten. Ein Nanosuit genannter Kampfanzug macht ihn dabei schneller, stärker oder sogar unsichtbar.

Wichtigste Neuerung von „Crysis 3“ ist ein Hightech-Bogen, der im Verlauf des Spiels zu Prophets wichtigster Waffe wird. Die explosiven Pfeilspitzen können sogar Helikopter ausschalten. Neben der Kampagne hat das Spiel auch einen Mehrspielermodus mit acht Spielvarianten wie dem neuen Hunter-Modus: Hier macht ein Teil der Spieler, nur mit einem Bogen ausgerüstet, Jagd auf das andere Team. Überleben die Gejagten zwei Minuten lang, haben sie das Match gewonnen. „Crysis 3“ ist erst ab 18 Jahren freigegeben. Die PC-Version kostet rund 50 Euro, die ebenfalls erhältlichen Ableger für Xbox 360 und Playstation 3 sind etwa 10 Euro teurer.

In Asien ist „Dragon Nest“ schon seit Jahren ein Hit. Ab dem 6. März ist das Online-Action-Rollenspiel von eFusion auch in Europa erhältlich. Die Grafik des Spiels ist im für Spiele aus Südkorea typischen Zeichentrickstil gehalten. Anders als bei Onlinespielen wie „World of Warcraft“ geht es in CDragon Nest“ sehr viel actionreicher zu. Über den Erfolg im Kampf entscheidet vor allem das Können des Spielers und weniger die Fähigkeiten der Spielfigur. Vier verschiedene Charakterklassen stehen zur Auswahl: Krieger, Bogenschützin, Kleriker und Zauberin. Der Download ist kostenlos, für besondere Gegenstände und Fähigkeiten kann der Spieler in „Dragon Nest“ allerdings echtes Geld investieren.

Mit der Erweiterung „Shades of Darkness“ von Ubisoft wird die Geschichte von „Might & Magic - Heroes 6“ weitererzählt. Die Handlung beginnt hundert Jahre nach dem Ende des Originalspiels und behandelt den Konflikt zwischen Dunkelelfen und Nekromanten. Beide Parteien sind im Spiel verfügbar, dazu kommen neue Heldenklassen und Kreaturen. Am Spielprinzip hat sich wenig geändert: Nach wie vor ist „Mght & Magic - Heroes 6“ eine Mischung aus Strategie- und Rollenspiel. „Shades of Darkness“ kostet etwa 30 Euro und läuft auch auf Computern, auf denen das Originalspiel nicht installiert ist.

Nach langer Durststrecke erscheint Anfang März mit „Sim City“ von Electronic Arts der fünfte Teil der bekannten Aufbauserie. Nach wie vor immer muss der Spieler aus dem Nichts eine florierende Metropole erschaffen. Für Abwechslung sorgen zufällige Ereignisse wie ein Banküberfall oder Naturkatastrophen. Jeder Einwohner und jedes Auto auf den Straßen wird dabei individuell simuliert. So kann der Spieler zum Beispiel beobachten, welchen Weg seine Bürger zur Arbeit nehmen - und wo sie währenddessen im Stau stehen.

Der neue Onlinemodus sorgt dafür, dass Freizeit-Bürgermeister nicht mehr alleine vor sich hin bauen: Als Nachbarstädte dienen die Metropolen anderer Spieler, mit denen man zum Beispiel Handel treiben oder gemeinsam an Großprojekten wie einem internationalen Flughafen bauen kann. Allerdings sorgt diese Funktion auch dafür, dass „Sim City“ grundsätzlich nur mit einer aktiven Internetzugang funktioniert. Einen Offline-Modus gibt es nicht. Das Aufbauspiel steht ab dem 7. März für rund 50 Euro in den Läden.