Google: Spiele mit In-App-Käufen bald nicht mehr „gratis“
Berlin (dpa/tmn) - Sie werden als „kostenlos“ angepriesen, doch im Laufe des Spiels sind Käufe nötig, wenn man weiterkommen will: Auf Drängen der EU-Kommission bezeichnet Google künftig Games mit sogenannten In-App-Käufen nicht mehr als „gratis“.
Google wird in seinem Playstore ab Ende September neue Preiskennzeichnungen verwenden. Als kostenlos oder gratis sollen dann nur noch Programme bezeichnet werden, durch deren Gebrauch tatsächlich keine Kosten entstehen. Apps, die kostenlos herunterladbar sind, deren Geschäftsmodell aber auf Käufen innerhalb des Programms aufbaut, dürfen dann nicht mehr als gratis angepriesen werden. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage.
Google reagiert damit auf eine Initiative von der Europäischen Kommission und Verbraucherschutzbehörden gegen irreführende Produktbezeichnungen und versteckte Kosten bei digitalen Angeboten. Das Positionspapier fordert neben der verbesserten Kennzeichnung außerdem mehr Schutz für Kinder. Entsprechend dürfen Spiele und Apps aus Googles Playstore Kinder bald nicht mehr direkt dazu auffordern, Dinge innerhalb der Anwendung zu erwerben oder Erwachsene zu überreden, dies für sie zu tun. Kunden sollen zudem eine Kontaktmöglichkeit für Fragen und Beschwerden erhalten.
Google hat als Reaktion schon seine Voreinstellungen für den Playstore verändert, so dass die Bezahlung vor In-App-Käufen stets genehmigt werden muss, solange der Verbraucher dies nicht von sich aus abstellt. Für Entwickler sollen konkrete Leitlinien formuliert werden. Von Konkurrent Apple gibt es den Angaben nach noch keine konkreten Umsetzungsvorschläge für das Positionspapier der Europäischen Kommission.