Reichlich Rätsel und ein Elefantenrüpel - Neue PC-Spiele
Hamburg (dpa) - Auch alte Ideen taugen manchmal für neue Spiele, wenn dafür etwa die Handhabung Innovatives zu bieten hat. Das ist der Fall beim Spiel um den Dämonenjäger „Victor Vran“. Außerdem gibt es zum Gamevergnüngen „Lost Horizon“ um Weltenbummler Paddock jetzt eine Fortsetzung.
„Victor Vran“
„Victor Vran“ spielt sich so, als ob Van Helsing im „Diablo“-Universum unterwegs sei. Denn wie im Genre-Urgestein steuert man den Dämonenjäger Victor Vran aus der isometrischen Perspektive durch dunkle Gänge und Katakomben. Dabei begegnen ihm allerhand Zombies, Monster und Dämonen.
„Und wo ist jetzt die Innovation?“, mag sich mancher Genre-Kenner fragen. Die Besonderheit bei „Victor Vran“ liegt in der Steuerung: Der Spieler kann zwischen der für das Genre üblichen Hack&Slay-Maussteuerung oder der präziseren und anspruchsvolleren Steuerung per Tastatur wählen. Die Tastensteuerung verleiht dem Actionspiel deutlich mehr Dynamik, die fast schon in Richtung Shooter geht. Bei Steam ist „Victor Vran“ bereits seit Mitte Februar in der Early-Access-Phase. Für rund 20 Euro ist der Titel dort erhältlich. Die Altersfreigabe liegt bei 18 Jahren.
„Tembo The Badass Elephant“
Mampfen, stampfen und kämpfen. Dieser simple Dreisatz beschreibt den 2D-Sidescroller „Tembo The Badass Elephant“ sehr gut. Der Spieler spielt den mitunter aggressiven, aber sympathischen Dickhäuter Tembo, der als Mitglied einer Spezialeinheit in den Krieg geschickt wird. Das simple Spielprinzip: Den Gegner durch Rammattacken, Feuerstöße und Elektroangriffe ausschalten. Gelegentlich werden auch ein paar Geiseln befreit. Die feindliche, „Phantom“ genannte Armee kommt in Form von Soldaten, Mech-Robotern und Helikoptern daher.
Bei all der Action ist „Tembo The Badass Elephant“ aber sehr niedlich aufgemacht. Die liebevoll gezeichnete Comic-Grafik ist ein echter Hingucker. Eliminierte Gegner fallen nicht tot um, sondern verpuffen in einer Wolke, ein aufsteigender Totenkopf symbolisiert das Ableben. Neben dem PC erscheint der Download-Titel auch für Xbox One und Playstation 4. Rund 13 Euro kostet die jugendfreie Daddelei.
„Kholat“
Das Indie-Horrorspiel „Kholat“ nimmt ein tragisches Unglück aus dem Jahre 1959 als Aufhänger. Damals verstarben im russischen Ural-Gebirge neun Studenten unter ungeklärten Umständen. Suchtrupps fanden die Leichen der Vermissten unversehrt vor, bei der Obduktion wurden aber massive innere Verletzungen und Knochenbrüche entdeckt. An dieser Stelle steigt der Spieler in Form des unbekannten Protagonisten ein, um Licht in das Mysterium zu bringen.
Die düstere, aber gelungene Optik des Spiels erschafft eine tolle Atmosphäre. Das Besondere an „Kholat“ ist die offene, frei begehbare Spielwelt. Um das Geheimnis hinter dem Verschwinden aufzuklären, müssen zahlreiche verstreute Dokumente entdeckt und Rätsel gelöst werden. Zuweilen kann die große Spielwelt aber auch für frustrierende Eintönigkeit sorgen. Ein Pluspunkt von „Kholat“: Niemand Geringeres als die Synchronstimme von Sean Bean („Herr der Ringe“) agiert als Sprecher für die Zwischensequenzen. Das ab zwölf Jahren freigegebene Spiel kostet rund 20 Euro.
„Armikrog“
Skurriles Ton-Männchen auf abenteuerlicher Reise: Das als Kickstarter - sprich privat - finanzierte Adventure-Projekt „Armikrog“ erscheint Mitte Augsut. Hinter dem kreativen Titel stecken die Macher der erfolgreichen Titel „Neverhood“ und „Earthworm Jim“. Mit Hilfe der Stop Motion Technik wurden die aus Ton geformten Spielfiguren für das Spiel zum Leben erweckt. Protagonisten des Spiels sind der Weltraumforscher Tommynaut und sein blinder Alien-Hund Beak Beak. Beide sind in einer mysteriösen Festung gefangen und müssen sich durch das Lösen von Rätseln aus ihrer misslichen Lage befreien.
In der toll animierten 2D-Spielwelt müssen die beiden Gefangenen auf Zeit diverse Schiebe- und Schalterpuzzles meistern. Die Standard-Version kostet bei Steam rund 23 Euro, die Deluxeversion mit Soundtrack und weiteren Bonusinhalten rund 27 Euro. Eine Alterseinschränkung gibt es nicht.
„Lost Horizon 2“
Wiedersehen mit Abenteurer und Frauenheld Fenton Paddock: Das Point-&-Click-Adventure „Lost Horizon 2“ wird Ende August veröffentlicht. Der sympathische Weltenbummler muss einige Jahre nach den Ereignissen des letzten Teils seine Familie aus den Fängen der Sowjets befreien. Seine Reise führt ihn dabei nach Ägypten. Fans der Serie können sich wieder auf liebevoll illustrierte Schauplätze und knackige Rätsel mit Witz und Spannung freuen.
Eine Neuerung gibt es jedoch: Die Entwickler setzen auf die neue Unity 5 Grafikengine, die dem Spiel noch mehr Dynamik und Lebendigkeit einhauchen soll. Für 40 Euro wird „Lost Horizon 2“ als limitierte Steelbook Editon erhältlich sein. Die Altersfreigabe liegt bei zwölf Jahren.