Vom alten Rom nach Aventurien: Neue Spiele für den PC
Berlin (dpa/tmn) - Ein römischer Feldherr, ein Kaufmann in Venedig und eine Magierin auf der Jagd nach einem düsteren Geheimnis: Das sind nur drei der Rollen, in die PC-Spieler im Oktober schlüpfen können.
„Zurück zu den Wurzeln“ scheint diesen Monat das Motto vieler PC-Spiele zu sein. „Das Schwarze Auge - Memoria“ ist bewährte Adventure-Kost, „Rise of Venice“ eine altmodische Wirtschaftssimulation. Und mit „Castle of Illusion“ erlebt sogar ein klassisches Hüpfspiel seine Auferstehung. Etwas experimenteller ist das Familiendrama „Gone Home“. Nur wenig Überraschungen bietet dagegen „Total War: Rome 2“.
Kenner der „Total War“-Reihe wissen schon, was sie da erwartet: In einem rundenbasierten Strategiespiel baut der Spieler als römischer Feldherr ein mächtiges Imperium auf. Eine florierende Wirtschaft und geschickte Diplomatie sind dafür geeignete Mittel, ganz ohne Feldzüge und kriegerische Auseinandersetzungen geht es aber nicht. In den Schlachten kann der Spieler seine Legionen aus nächster Nähe und in Echtzeit auf feindliche Barbaren hetzen. Wer dazu keine Lust hat, kann diesen Teil des Spiels auch dem Computer überlassen.
Für die neueste Episode haben die Entwickler die Bedienung überarbeitet: Das Verwalten großer Reiche geht schneller und braucht weniger Klicks. In den Echtzeitkämpfen spielen Schiffe jetzt eine größere Rolle als zuvor. Die Probleme der künstlichen Intelligenz, die schon die Vorgänger plagten, sind allerdings auch in „Rome 2“ noch nicht verschwunden. Das umfangreiche Strategiespiel von Sega ist ab 12 Jahren freigegeben und steht für rund 50 Euro in den Läden.
„Rise of Venice“ von Kalypso spielt ebenfalls in Italien, allerdings nicht in der Antike. Im Venedig der Renaissance muss der Spieler durch geschicktes Kaufen und Verkaufen vom kleinen Händler zum Herrscher der Kanalstadt aufsteigen. Dabei stehen ihm nicht nur rivalisierende Händler im Weg, sondern auch Naturkatastrophen und Piratenüberfälle auf die eigenen Schiffe. Hinter dem Spiel stecken die Entwickler von Titeln wie „Port Royale 3“, was man der Wirtschaftssimulation auch deutlich ansieht. „Rise of Venice“ ist ab 6 Jahren freigegeben, kostet etwa 40 Euro und kommt am 27. September in den Handel.
Bereits erhältlich ist „Das Schwarze Auge - Memoria“ von Koch Media. Das Fantasy-Adventure setzt die Geschichte des Vorgängers „Satinavs Ketten“ nahtlos fort, ist aber auch für Neueinsteiger spielbar. Der ungeschickte Geron, Held des ersten Teils, will seine Feenfreundin Nuri befreien, die im Körper eines Raben gefangen ist. Das kann ihm aber nur gelingen, wenn er das Geheimnis der Magierin Sadja löst, die vor 500 Jahren spurlos verschwunden ist. Der Spieler übernimmt abwechselnd die Kontrolle über Geron und Sadja, und ergründet so gleich mehrere düstere Geheimnisse.
Im Gegensatz zu anderen Adventures des Entwicklers Daedalic geht es dabei relativ ernst zu, für Lacher sorgen höchstens skurrile Charaktere wie Sadjas sprechender Zauberstab. Das Gameplay bietet klassische Rätselkost ohne große Überraschungen. Ein echter Hingucker sind die aufwendig gezeichneten Hintergründe des Spiels, die die Fantasywelt Aventurien glaubhaft zum Leben erwecken. „Memoria“ ist ab 12 Jahren freigegeben und kostet etwa 40 Euro.
Ohne Action kommt auch „Gone Home“ vom Indie-Entwickler The Fullbright Company aus. Der Spieler übernimmt darin die Rolle der 20-jährigen Katie, die nach einem Jahr im Ausland nach Hause zurückkehrt und das Familienheim verlassen vorfindet. Der Spieler steuert Katie aus der Ego-Perspektive durch das leere Haus und findet anhand von Tagebüchern und anderen Hinterlassenschaften allmählich heraus, was mit Katies Eltern und ihrer Schwester passiert ist. „Gone Home“ ist als Download für etwa 20 Euro über Steam erhältlich. Bisher gibt es den Titel nur auf Englisch. Auf einer Webseite können Spieler aber von Fans verfasste Untertitel herunterladen.
Vom verlassenen Haus in ein verwunschenes Schloss geht es mit Segas „Castle of Illusion“, das ebenfalls nur als Download erschienen ist. Das Hüpfspiel mit Mickey Mouse in der Hauptrolle ist eine Neuauflage des gleichnamigen, 1990 erschienenen Klassikers für den Sega Mega Drive. Für das Remake wurde die Grafik kräftig überarbeitet: Mickeys Erkundungstour durch dunkle Gemäuer und andere fantastische Welten gibt es jetzt in bunter, hochauflösender Comicoptik zu sehen. Hinzu kommen ein paar neue Spielelemente, unter anderem bekommen die eigentlich zweidimensionalen Level jetzt gelegentlich eine dritte Dimension. „Castle of Illusion“ gibt es für 13 Euro bei Steam.