Spukhaus und Superhupe: „Mario Kart“ geht in die achte Runde
Berlin (dpa/tmn) - Eine Superhupe, die blaue Schildkrötenpanzer stoppt. Ein Dinosaurier, der mit seinem Kart unter Wasser fährt. Und ein Spukhaus voller Gespenster, das zur Rennstrecke wird. Wer da nur Bahnhof versteht, hat vermutlich noch nie „Mario Kart“ gespielt.
„Mario Kart“ ist einer der wichtigsten Klassiker der Spielebranche. Kaum ein Computerzocker ist nicht schon mindestens einmal mit Bananenschalen und Schildkrötenpanzern bewaffnet über bunte Rennpisten gerast. Da wundert es nicht, dass Entwickler Nintendo die erfolgreiche Rezeptur seit dem ersten Teil für den SNES kaum verändert hat. Das gilt auch für „Mario Kart 8“, das ab sofort für die Wii U in den Läden steht.
Eine wichtige Neuerung, die schon bei der ersten Runde auffällt, gibt es aber doch: Die achte Episode ist der erste „Mario Kart“-Teil mit hochauflösender Grafik. Vor allem die 16 neuen Rennstrecken, die zum Beispiel über einen Flughafen, durch ein Spukhaus oder die Wolken führen, sehen dadurch fantastisch aus. Und auch die 16 überarbeiteten Retro-Strecken aus verschiedenen Vorgängern wirken durch die HD-Optik deutlich bunter und lebendiger.
Neu ist auch, dass Mario, Bowser, Yoshi und Co. mit ihren Karts an bestimmten Stellen auch kopfüber an der Decke oder unter Wasser fahren. Auswirkungen aufs Gameplay hat das aber kaum. Wer mindestens eins der alten „Mario Kart“-Spiele gezockt hat, wird auch mit dem achten Teil schnell zurechtkommen. Etwas Eingewöhnungszeit brauchen nur die neuen Waffen. Als praktisch erweist sich vor allem die sogenannte Superhupe: Damit können geübte Spieler sogar den verhassten blauen Schildkrötenpanzer stoppen, der gezielt den Erstplatzierten angreift und so den Rennverlauf auf den Kopf stellt.
Am meisten Spaß machen solche Attacken natürlich im Duell mit menschlichen Rennfahrern, auch wenn die Computergegner auf den höheren Schwierigkeitsstufen durchaus ordentliche Gegenwehr leisten. Bis zu vier Spieler können an einer Konsole gegeneinander antreten, im Onlinemodus ist Platz für maximal zwölf Piloten.
Online und offline spielbar ist auch der bekannte Schlacht-Modus, in dem Spieler keine Jagd auf erste Plätze, sondern auf die Konkurrenten machen. In „Mario Kart 8“ finden diese Gefechte aber nicht in eigenen Arenen, sondern auf ausgewählten Rennstrecken statt, die dafür schlicht zu groß sind. Der Spielspaß leidet unter dieser Änderung spürbar.
Auch die versprochenen 30 Charaktere erweisen sich in der Praxis als kleine Mogelpackung, denn häufig verbergen sich dahinter nur Baby- und Metall-Versionen und andere Minimal-Variationen der altbekannten Piloten. Immerhin können Spieler auch mit ihrem selbsterstellten Mii antreten. Wichtiger sind da die verschiedenen Kart-Teile, mit denen man sich sein eigenes Gefährt zusammenbaut, was tatsächlich spürbare Auswirkungen auf Geschwindigkeit und Fahrverhalten hat.
„Mario Kart 8“ erscheint nur für die Wii U und steht ab sofort für 50 bis 60 Euro in den Läden. Steuern lässt es sich mit dem Gamepad, der Wii-Fernbedienung oder dem separat erhältlichen Pro Controller. Und auch wenn es bei den Rennen nicht gerade friedlich zugeht, bleibt es dabei doch immer familienfreundlich - eine Altersbeschränkung hat der Titel daher nicht.