Streamingdienste ändern oft das Programm

Berlin (dpa/tmn) - Sie versprechen für wenig Geld viel Inhalt. Doch Streamingdienste haben oft einen Haken. Aufgrund der temporären Lizenzverträge ändert sich das Programm oft. Merklisten nützen wenig.

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Vier bis neun Euro im Monat zahlen und dafür jederzeit unzählige Filme und Serien schauen können: Das erwarten die Nutzer von Streamingdiensten wie Amazon Prime Instant Video, Maxdome, Netflix, Sky Snap oder Watchever. Die Video-on-Demand-Angebote haben aber oft einen Haken, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kritisiert. So könne es wegen regelmäßiger Programmänderungen vorkommen, dass in den Merklisten der Nutzer vorgemerkte Filme und Serien plötzlich nicht mehr im Rahmen des Abos verfügbar sind. Wer dann einen Film oder eine Serie zu Ende schauen möchte, müsse oft nachzahlen.

Hintergrund für die überraschenden Programmänderungen sind nach Angaben der Anbieter die Lizenzverträge, berichtet die Verbraucherzentrale. Inhalte würden von den Rechteinhabern noch nicht unbefristet zur Verfügung gestellt, teilweise sei das Auswertungsfenster nur auf ein Vierteljahr beschränkt. Eindeutige Hinweise auf ein sich näherndes Ende von Film- oder Serienangeboten, in Form eines „Letzte Chance“-Buttons, fanden die Verbraucherschützer nur bei Sky Snap und Watchever. Amazon habe solche Hinweise als Unterpunkt in der Rubrik „Empfehlungen der Redaktion“ untergebracht. Aber selbst in diesen Fällen bleibt den Angaben zufolge unklar, wie lange die letzte Chance noch andauert.

Auf Anfrage der Verbraucherzentrale gab Amazon an, dass die letzte Chance „am Anfang des nachfolgenden Monats“ ende. Sky Snap wolle nach eigenen Angaben „wenige Wochen“ vor Ablauf des jeweiligen Rechtevertrags informieren, Watchever „30 Tage vor Ablauf der Lizenzvereinbarung“ und Maxdome zwei Wochen vorher. Das erst Mitte September in Deutschland gestartete Netflix sei erst dabei, entsprechende Angaben vorzubereiten.

Einen Vorschlag der Verbraucherschützer, auslaufende Angebote mit taggenauen Hinweisen auf das Ende zu versehen, lehnten den Angaben zufolge alle Anbieter ab - etwa mit dem Argument, das Angebot nicht mit Detailinfos überfrachten oder der Konkurrenz keine Hinweise auf auslaufende Verträge geben zu wollen. Diese könnten sonst Filme oder Serien „weglizensieren“.