Stromsparendes Farbwunder: Die Zukunft von OLED-Displays
Berlin (dpa/tmn) - Die Display-Technologie OLED wird markttauglich. Ihre Vorteile scheinen inzwischen zu überwiegen: Die Bildschirme haben einen geringeren Stromverbrauch und liefern dennoch eine hohe Bildqualität - egal aus welchem Winkel der Blick fällt.
Ihre Leuchtstärke und Lebensdauer sind inzwischen so weit entwickelt, dass OLEDs bei Smartphone-Displays konkurrenzfähig geworden sind. Und auch bei Fernsehern könnten die organischen, Licht aussendenden Dioden (OLEDs) künftig zu den vorherrschenden LCD-Panels aufschließen, berichtet die Fachzeitschrift „Video“ (Ausgabe 8/14). Denn OLEDs haben einen perfekten Schwarzwert und ermöglichen den Blick aus ganz unterschiedlichen Winkeln, weil sie selbst in alle Richtungen leuchten. Außerdem bieten sie brillante Farben und schnelle Reaktionszeiten.
Anders als die Flüssigkristall-Zellen der LCD-TVs benötigen OLED-Displays den Experten zufolge keine Hintergrundbeleuchtung, was eine optimale Ausleuchtung garantiert und Energie spart. Letzteres gilt auch, weil inaktive OLED-Pixel keinen Strom verbrauchen.
Probleme bei OLEDs, an denen die Hersteller noch arbeiten, sind den Angaben zufolge die schnellere Alterung blauer Pixel sowie eine Neigung zum Einbrennen von Bildern (Memory-Effekt). Hinzu kommt derzeit noch eine zu kostspielige und technisch noch nicht ausgereifte Fertigung in kleinen Anlagen: Weil aufgrund der komplizierten Herstellung 60 bis 80 Prozent der Panels aussortiert werden müssen, sei die Produktion großer Displays noch ineffizient und führe zu sehr teuren Geräten.
Die Bezeichnung „organisch“ im Zusammenhang mit OLEDs ist leicht falsch zu verstehen und bezieht sich laut den Experten nicht auf Lebewesen. Organisch steht schlicht und einfach für Kohlenstoffverbindungen. Denn ein OLED-Pixel ist vereinfacht gesagt nichts anderes als eine Plastikfolie, die leuchtet, wenn sie unter Strom gesetzt wird.