Studie: Begriff Start-up sagt nur jedem dritten Bürger etwas

Hannover (dpa) - Junge Start-ups stehen auf der CeBIT in Hannover im Mittelpunkt, doch die Mehrheit der Bundesbürger kann einer Studie zufolge mit dem Begriff nichts anfangen.

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Zwar habe etwasmehr als die Hälfte der Befragten schon einmal etwas von Start-ups gehört, doch nur 32 Prozent wüssten, dass man darunter ein junges Unternehmen versteht, berichtete der Branchenverband Bitkom am Montag.

„Wir brauchen Start-ups, die dynamisch und innovativ Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit entwickeln“, sagte Ulrich Dietz, Bitkom-Vizepräsident und Ausrichter der Messehalle „code_n“, die auf der Computermesse in Hannover jungen IT-Firmen eine Präsentationsplattform bietet. „Es ist an der Zeit, dass sich diese Erkenntnis auch in Deutschland durchsetzt.“

Dennoch genießen Start-ups hierzulande einen meist guten Ruf. Von denen, den Begriff kennen, sind 83 Prozent überzeugt, dass die jungen Firmen Arbeitsplätze schaffen. Drei Viertel glauben, dass sie wichtig für den Standort Deutschland sind. „Man darf sie aber nicht überschätzen“, sagte Dietz. Auch bei erfolgreichen Gründungen dauere es oft lange, bis sie wachsen. Scheitern gehöre zu einem Start-up oft dazu. „Aber ich kann Ihnen sagen, Scheitern ist ganz schön kacke.“

Bei den traditionellen mittelständischen Unternehmen fehle es vielfach schlicht an Vorstellungskraft, kritisierte Dietz. „Wichtig ist, dass die konservativ denkenden Unternehmen erkennen, dass mit der digitalen Wirtschaft ganz neue Geschäftsmodelle möglich sind.“ Oft gebe es im mittleren Management aber zu viele Leute, die sich gegen alle Veränderungen zur Wehr setzten.

Zuweilen könne es mit dem Wachstum aber auch ganz schnell gehen, wenn etwa ein Start-up wie die Münchner Firma Tado mit einem großen Unternehmen wie Vaillant zusammengehen würde, sagte Dietz. Tado bietet eine Smartphone-App für die Steuerung von Heizungsanlagen.

Junge innovative Unternehmensgründer stehen auf der CeBIT in diesem Jahr verstärkt im Rampenlicht. Deutschland müsse weiter überlegen, wie die Start-ups besser gefördert werden könnten, mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Die Start-up-Szene habe in Deutschland bereits ihr Zuhause gefunden.

Während der Messe gibt es zahlreiche Wettbewerbe und Preisverleihungen. In Halle 16 stellen 50 Start-ups ihre Lösungen und Geschäftsideen aus und können mit Investoren in Kontakt kommen, am Mittwoch soll der Gewinner des „code_n“-Awards gekürt werden.