Tech-Milliardär Thiel steigt ins Marihuana-Geschäft ein
Seattle/San Francisco (dpa) - Amerikas boomende Marihuana-Industrie erhält Verstärkung durch einen der berühmtesten Silicon-Valley-Milliardäre.
Der durch seine frühen Einstiege bei Facebook und PayPal bekannte Peter Thiel hat sich mit seinem mehr als zwei Milliarden Dollar schweren Founders Fund an der auf Cannabis-Geschäfte spezialisierten Private-Equity-Firma Privateer Holdings beteiligt, wie das Unternehmen mitteilte. Über die Höhe der Investition gibt es keine konkreten Angaben, es ist lediglich die Rede von „mehreren Millionen Dollar“.
Privateers Portfolio besteht aus drei Startups, die von der fortschreitenden Cannabis-Legalisierung in den USA profitieren wollen. Zuletzt hatte die Beteiligungsfirma Schlagzeilen gemacht, als sie die Erben der Reggae-Ikone Bob Marley als Namensgeber für die Marke „Marley Natural“ gewinnen konnte. Privateer bezeichnet den Einstieg des ersten institutionellen Großinvestors als Meilenstein für die ganze Branche. Der Founders Fund, den Thiel 2005 mit zwei seiner PayPal-Mitbegründer startete, ist unter anderem an den Trendfirmen Airbnb, Spotify, SpaceX, Oculus und Lyft beteiligt.
Obwohl Marihuana - in der Regel zu medizinischen Zwecken - mittlerweile in 23 von 50 US-Staaten erlaubt ist, haben viele Firmen es schwer, Kapitalgeber zu finden. Banken gewähren kaum Kredite, um nicht mit den Geldwäschegesetzen in Konflikt zu geraten. Dennoch ist rund um das Geschäft mit Cannabis ein Milliardenmarkt entstanden. Experten gehen davon aus, dass der Umsatz mit legalen Verkäufen in den nächsten Jahren massiv wachsen wird. Die Branche setzt auf einen weiteren Abbau der rechtlichen Hürden, der früher oder später das ganz große Geld anlockt.