Technikfrust an Heiligabend vermeiden
Berlin (dpa/tmn) - Erst ist die Freude unter dem Weihnachtsbaum riesengroß, doch dann kommt die Ernüchterung. Der Spielekonsole liegt kein Verbindungskabel zum Fernseher bei, die Geschäfte haben zu.
Nur eine Kontrolle vor dem Verschenken vermeidet böse Überraschungen.
Kameras, Smartphones oder Spielkonsolen sind beliebte Weihnachtsgeschenke. Doch wenn der Hersteller an essenziellem Zubehör gespart hat, kann es nach der Bescherung leicht lange Gesichter geben, weil das Gerät vielleicht nicht in Betrieb genommen werden kann. „Die Klassiker sind Verbindungskabel zum Fernseher oder Batterien für die Fernbedienung“, sagt Jürgen Nadler von der Stiftung Warentest. Deshalb sollte man vor dem Kauf schon einmal den genauen Lieferumfang recherchieren und fehlende Kabel oder Teile gegebenenfalls separat dazukaufen.
Bei Blu-ray-Playern oder Konsolen kann es zum Beispiel sein, dass statt des HDMI-Kabels für hochauflösende Bilder nur eine Strippe für normale Auflösungen oder gar kein Kabel in der Verpackung liegt - und dann ist auch das teuerste Gerät erst einmal nutzlos. In Unkosten stürzen muss man sich für fehlendes Zubehör aber nicht, sagt Jürgen Nadler. „Für eine Strecke von 1,50 Metern muss es kein Luxuskabel sein.“ Wie lang das Kabel für die spezielle Wohnsituation des Beschenkten sein muss, sollte man im Idealfall aber schon beachten.
Ein anderer Problemfall sind Digitalkameras. Ihnen liegt nur selten eine Speicherkarte bei. Manche Geräte haben zwar einen kleinen internen Speicher. „Weit kommen sie damit aber nicht“, warnt Nadler. Andere kleine Beigaben obliegen der Großzügigkeit des Schenkenden, können die Bescherung aber verschönern: So werden die Vorzüge des neuen Blu-ray-Players nur sichtbar, wenn es auch einen HD-Film auf blauer Scheibe dazu gibt. Und bei Konsolen sind ein Spiel oder auch ein zweiter Controller für Mehrspielerpartien eine nette Dreingabe.
Allerdings rät Nadler davon ab, für jedes neue Gerät gleich noch unterm Tannenbaum einen ausführlichen Testlauf zu starten. „Vor allem bei Geräten mit vielen Funktionen kann es eher frustrierend sein, wenn irgendwas nicht klappt.“ Einmal ausprobieren sei zwar okay - niemand sollte aber erwarten, an Heiligabend schon alle Funktionen bedienen oder ausreizen zu können.
Das gilt vor allem, wenn es zum Beispiel das erste Tablet oder Smartphone gibt. „So ein neues System braucht schon ein wenig Eingewöhnung“, sagt Nadler. Und auch komplexe Aktionen wie die Einbindung eines Geräts ins WLAN sparen sich Beschenkte besser für die Tage nach Weihnachten auf, rät er: „Direkt an Heiligabend kann das heikel werden.“